Bildungsziel: Bürger - Theodor-Heuss - Kolleg

Die Neue kommt
R o l l e n p r o f i l e
S a b i n e S o m m e r
© 2004 MitOst-Editionen
Interkulturelle Kommunikation
Du bist weiblich, 24 Jahre alt, eine selbstbewusste, neugierige und offene Studentin aus
Deutschland. Du handelst oft aus dem Gefühl heraus und sprichst immer alles klar und offen
an. Du bist Asthmatikerin.
Für ein Jahr wirst du als Lektorin in Sunda (Sundaland) arbeiten. Deine Aufgabe ist es, die
deutsche Sprache zu unterrichten und die Studenten in Sunda bei Fragen der Mitbestim-
mung zu beraten und zu unterstützen. Du bist zum ersten Mal in Sundaland und sprichst
die Landessprache nicht. Deshalb bist du etwas unsicher. Für Deine zukünftige Tätigkeit
brauchst du viele Informationen von den Studenten. Studenten sind für dich gleichberech-
tigte Partner, deshalb willst du den Unterricht mit den Studenten gemeinsam planen. Du
möchtest mit du angesprochen werden.
E r w a r t u n g e n :
„Ich werde von einem netten Studenten abgeholt. Er zeigt mir die Stadt, die Uni und meine
Unterkunft. Ich bekomme von ihm Hilfe, um mich hier zurechtzufinden. Er nimmt sich Zeit
für mich. Er gibt mir schon erste wichtige Informationen zu bisherigen studentischen Initia-
tiven. Ich möchte mit ihm meine Pläne für meine Seminare diskutieren.“
A l e x a n d e r N o p o w
Du bist männlich, 20 Jahre, ein zurückhaltender und verschlossener Student in Sunda. Du
bist starker Raucher. Du handelst sehr überlegt, sprichst Probleme aber nur indirekt an.
Da du sehr gut deutsch sprichst, hast du den Auftrag vom Rektor bekommen, die neue
deutsche Lektorin vom Zug abzuholen und ins Wohnheim zu bringen. Du hast eigentlich
keine Lust und Zeit dazu, weil du 30 Minuten später mit deiner Freundin verabredet bist.
Lehrkräfte sind für dich absolute Autoritätspersonen, mit denen man sachlich und distan-
ziert spricht. Nach deiner Auffassung bestimmen allein die Lehrkräfte über Inhalt und Form
des Unterrichtes. Du gehörst einer studentischen Initiative an, die etwas gegen den Rektor
unternehmen möchte.
E r w a r t u n g e n :
„Da kommt eine Lehrkraft aus Deutschland, eine Autoritätsperson. Ich bringe sie so schnell
wie möglich ins Wohnheim und spreche nur das Nötigste mit ihr. Sie ist eine Frau, also muss
ich ihr helfen, da sie nicht alles alleine schafft. Sie ist bestimmt eine Verbündete des Rektors.
Ihr darf nichts von der Studenteninitiative erzählen“
M e t h o d e n H a n d b u c h 1 2 9
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Theodor-Heuss-Kolleg der Robert Bosch Stiftung