Bildungsziel: Bürger - Theodor-Heuss - Kolleg
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und dementsprechend zu handeln. (...) Ein Mensch, der einen gewissen Grundstock an Bildung<br />
hat, ist urteilsfähiger und auch verantwortungsbewußter. Er ist nicht mehr der Spielball der<br />
mit unverdauten Schlagworten arbeitenden Führer, die so häufig Verführer zu allen möglichen<br />
Torheiten sind. Bildung (...) hebt ein Volk und macht es nicht nur geeignet, sich wirtschaftlich<br />
zu behaupten, sondern gibt ihm auch die Fähigkeit, politisch richtig zu handeln und Irrlehren als<br />
solche zu erkennen“. 1<br />
Das Scheitern der Weimarer Republik ging für Robert Bosch auch auf das verhängnisvolle Ver-<br />
säumnis zurück, in der jungen, „gebildeten“ Generation ein breites und waches Bewußtsein<br />
für demokratische Werte und Spielregeln zu wecken und zu festigen. Die zentralen Anliegen<br />
des <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Kolleg</strong>s der Robert Bosch Stiftung – Völkerverständigung, Eintreten für die<br />
„Demokratie als Lebensform“ (<strong>Theodor</strong> <strong>Heuss</strong>) und eine umfassende „Bildung der Herzen“ –<br />
sind somit zutiefst vom geistigen Vermächtnis der Namensgeber <strong>Theodor</strong> <strong>Heuss</strong> und Robert<br />
Bosch geprägt. Im <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Kolleg</strong> wird dieses Vermächtnis Robert Boschs ganz bewußt<br />
gepflegt.<br />
Beim Sommerseminar lernen die Teilnehmer grundlegende Kompetenzen, die ein demokrati-<br />
sches Miteinander in einer kulturell und sozial vielfältigen Welt ermöglichen. Die Notwendigkeit<br />
von Regeln und Vereinbarungen für das Zusammenleben werden nicht nur diskutiert, sondern<br />
sie werden in der Gruppe entwickelt und im Seminaralltag erprobt. Alle Sommerseminare kenn-<br />
zeichnet eine enge Bindung der Theorie an eine praktische Erprobung des neuen Wissens. Was<br />
bei der Übernahme einzelner Aufgaben als Mitgestaltung des Seminars beginnt, dient bereits<br />
als konsequente Vorbereitung auf die selbständige Durchführung eines Projektes nach dem<br />
Sommerseminar. Im Mikrokosmos des Seminars und später bei der Projektarbeit erfahren die<br />
<strong>Heuss</strong>-<strong>Kolleg</strong>iaten, daß es sich lohnt, verantwortliche Aufgaben für die Gesellschaft zu überneh-<br />
men. Im Seminar und bei der Umsetzung der Projektideen in internationalen Gruppen werden<br />
die Grundwerte und „Spielregeln“ der Zivilgesellschaft erlebt.<br />
Das vorliegende Handbuch stellt die Grundlagen der pädagogischen Arbeit des <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<br />
<strong>Kolleg</strong>s und eine breite Palette der bei den bisher 19 Sommerseminaren eingesetzten Metho-<br />
den vor. Die Teilnehmer an den internationalen Sommerseminaren des <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Kolleg</strong>s<br />
sind zwischen 18 und 25 Jahren alt und kommen aus den deutschsprachigen Ländern, aus den<br />
neuen Mitgliedsländern der Europäischen Union in Mitteleuropa, aus Südosteuropa und aus den<br />
GUS-Staaten. Deutsch als gemeinsame Sprache ermöglicht den Austausch von Gedanken und<br />
Erfahrungen zwischen Teilnehmern aus bis zu einem Dutzend Ländern pro Seminar. Neben der<br />
gemeinsamen Arbeitssprache verbindet die <strong>Heuss</strong>-<strong>Kolleg</strong>iaten eine gemeinsame Vision: Sie sind<br />
überzeugt, daß sie die Zukunft Europas mitgestalten können.<br />
Die Sommerseminare konzipieren und leiten ehemalige Stipendiaten der Stiftung: Lektoren,<br />
Kulturmanager und <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Kolleg</strong>iaten. Sie haben viele der in diesem Handbuch zu-<br />
sammengestellten Seminarmethoden entwickelt, andere übernommen und für den Einsatz in<br />
internationalen Gruppen erprobt. Ihnen und allen <strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Kolleg</strong>iaten, die mit aktiver<br />
Teilnahme an den Übungen, Kritik und Lob zu dieser Publikation beigetragen haben, sei auf die-<br />
sem Wege seitens der Robert Bosch Stiftung herzlich gedankt.<br />
� Zitiert aus: <strong>Theodor</strong> <strong>Heuss</strong>: „Robert Bosch - Leben und Leistung“ Stuttgart 2002, S. 553f.<br />
© 2004 MitOst-Editionen<br />
Grußwort<br />
M e t h o d e n H a n d b u c h 7<br />
<strong>Theodor</strong>-<strong>Heuss</strong>-<strong>Kolleg</strong> der Robert Bosch Stiftung