Bildungsziel: Bürger - Theodor-Heuss - Kolleg

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6 Theodor-Heuss-Kolleg der Robert Bosch Stiftung Interkulturelle Kommunikation Beschreibung Ziele Rahmen 1 4 6 M e t h o d e n H a n d b u c h Diese Übung veranschaulicht, wie stark kommunikative Stra- tegien und Normen (z.B. kommunikative Direktheit, Höflich- keit, etc.) vom Kontext abhängen. Sie zeigt auch, in welche Schwierigkeiten Kommunikationsteilnehmer geraten können, die versuchen, rezeptartiges Wissen auf konkrete Situationen zu übertragen. Gruppengröße __ beliebig Zeit __ 60 Minuten Raum __ Seminarraum Material __ Kopien Schlüsselbegriffe Durchführung Erweiterungen und Alternativen D e r l e t z t e B r i e f Anhand des Briefes eines chinesischen Studenten an einen deutschen Professor wird die Bedeutung kommunikativer Strategien und Normen in der interkulturellen Kommunikation verdeutlicht. Die Übung bietet auch einen Einstieg in die Dis- kussion von Vorbildern in verschiedenen Kulturen. Interkulturelle Kommunikation, Kulturstandards, Werte 1. Der Brief des chinesischen Studenten wird entweder als Kopie verteilt oder als Folie präsentiert. [siehe Vorlage] Fragen: Von welchen Annahmen über die deutsche Kultur hat sich der chinesische Student in seinem Brief an den deutschen Professor leiten lassen? Es ist sicher, dass der Brief von eigenen (chinesischen) Standards stark abweicht. Wie würden Sie an der Stelle des deutschen Professors reagieren? Auflösung: „Ich habe erfahren (in einem interkulturellen Training?), dass man im Westen sehr direkt sein kann. Deshalb habe ich so offen geschrieben. In China muss man solche Bitten sehr ‚vorsichtig‘ und ‚voller Andeutun- gen‘ formulieren.“ [30 Minuten] 2. In einer weiteren Diskussion kann über die Erwartungen und Ansprüche an Professoren / Vorgesetzte / Vorbilder in unterschiedlichen Kulturen gesprochen werden. Welche gegenseitigen Rechte und Pflichten bestehen in der Gesell- schaft (in der Familie, am Arbeitsplatz, unter Freunden)? [30 Minuten] Die Teilnehmer schreiben in einer zweiten Phase einen offiziel- len Brief. [30 Minuten] © 2004 MitOst-Editionen
Der letzte Brief B r i e f d e s c h i n e s i s c h e n S t u d e n t e n Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Müller! © 2004 MitOst-Editionen Interkulturelle Kommunikation Verzeihen Sie die Störung. Ich heiße Wang und bin Student für Elektrotechnik an der Technischen Hoch- schule Wuhan. Meine Regierung gibt mir ein 1-jähri- ges Stipendium zur Fortbildung an einer deutschen Hochschule. Kann ich in dem Jahr bei Ihnen arbei- ten? Können Sie mir einen Laborplatz zur Verfügung stellen? Leider dauert mein Stipendium nur ein Jahr. Können Sie mir anschließend ein weiteres Stipendium besorgen, denn ich möchte die Doktorarbeit bei Ihnen schreiben. Das wäre sehr gut für mich. Ich habe ge- lesen, Sie sind Spezialist für Signaltechnik, können Sie mir die wichtigsten Bücher und Aufsätze darüber schicken? Bis zum 1.7. bin ich noch hier in Kanton zu erreichen. Schicken Sie bitte die Sachen nach Kan- ton. Ich habe gehört, die Wohnungssituation ist sehr schwierig in der BRD. Können Sie mir bitte helfen bei der Zimmersuche? Ich werde am 1.9. ungefähr in der BRD ankommen. Entschuldigung für meine Belästigung. Bitte schreiben Sie sofort. M e t h o d e n H a n d b u c h 1 4 7 6 Theodor-Heuss-Kolleg der Robert Bosch Stiftung
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