Bildungsziel: Bürger - Theodor-Heuss - Kolleg

Was bedeutet es, ein
freier Mensch zu sein?
Vorwissen und Einstellungen
K a r t e n : W a s b e d e u t e t e s , e i n f r e i e r M e n s c h z u s e i n ?
„Der Begriff der Freiheit ist der Schlüssel, um die Autonomie des Willens zu erklären. Der
Wille ist eine Art der Kausalität lebender Wesen, sofern es denkende Wesen sind, und Frei-
heit wäre dann die Eigenschaft dieser Kausalität, dank der sie unabhängig von fremden,
sie beeinflussenden Ursachen funktionieren kann: So wie die angeborene Notwendigkeit
diejenige Eigenschaft der Kausalität all der Wesen ohne Verstand ist, die zum Handeln durch
fremde Ursachen angeregt werden. (...)
... denn was kann denn Willensfreiheit anderes sein, als Autonomie, d.h. die Eigenschaft des
Willens, die darauf beruht, dass sie selbst für sich Rechtsgrundlage ist.“
(Immanuel Kant (1724-1804), Grundlagen zur Metaphysik der Sitten)
Motto:
„Freiheit hat für den modernen Menschen eine doppelte Bedeutung: So hat er sich zwar von
traditionellen Autoritäten befreit und wurde ein ‚Individuum‘. Gleichzeitig aber fühlt er sich
isoliert und kraftlos; er wurde dabei zu einem Werkzeug, das äußerlichen Zielen dient, sich
selbst und anderen Individuen fremd. (...) Dieser Zustand untergräbt sein ‚Ich‘, schwächt
ihn und erfüllt ihn mit Angst. Er gerät in eine neue Unfreiheit.
Die positive Freiheit dagegen ist identisch mit dem vollen Ausnutzen der Möglichkeiten und
Fähigkeiten des Menschen zu einem aktiven und spontanen Leben“.
(Erich Fromm (1900-1980), Die Furcht vor der Freiheit)
Motto:
© 2004 MitOst-Editionen
M e t h o d e n H a n d b u c h 1 7 7
7
Theodor-Heuss-Kolleg der Robert Bosch Stiftung