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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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Von der Arche Noahs zum Rekord-Dieselboot<br />

Hat ein modernes Motorboot irgendetwas mit der Arche Noahs gemein? Ja, drei Dinge: die Arche<br />

war aus Holz gebaut, sie bewegte sich auf dem Wasser, <strong>und</strong> sie bot eine zweckmäßige<br />

Inneneinrichtung. Nur der motorische Antrieb fehlte ihr <strong>und</strong> damit einige tausend Jahre<br />

technischen Fortschritts.<br />

Seit den Zeiten der Ägypter <strong>und</strong> Phönizier wurde Handel <strong>und</strong> Verkehr über See nur mittels<br />

Antrieb durch den Wind betrieben. Als das kleine Europa sich anschickte, neue Ufer jenseits der<br />

Meere zu suchen <strong>und</strong> die Ausdehnung der Erde zu erforschen, baute es dafür Segelschiffe <strong>und</strong><br />

übergab sie dem Kommando mutiger Kapitäne. Die Segelschiffe damaliger Zeiten wirken vor dem<br />

heutigen Auge wie plumpe Gebilde, ungeeignet zu <strong>schnelle</strong>r Fahrt, außerdem schwierig zu steuern.<br />

Doch mit ihnen konnte man größere Entfernungen in kürzerer Zeit überwinden als mit den sich<br />

langsam über Land dahinschleppenden Karawanen. Segelschiffe brauchten kein Futter wie Kamele<br />

oder Pferde, <strong>und</strong> wenn sie auch nur mit 3 Knoten Fahrt ihrem Ziel zustrebten, so waren sie bereits<br />

damit dem Tempo der Land-Karawanen überlegen,<br />

Sogar Lustschiffahrt wurde schon in frühgeschichtlichen Zeiten betrieben. Ägyptische<br />

Darstellungen schildern mit allen Details, wie vor mehr als 4000 Jahren der Prinz Har-Khuf den<br />

Nil befuhr, aufs großartigste bedient <strong>und</strong> von Possenspielern unterhalten. Er brauchte nichts von<br />

der Bedienung der Segel zu verstehen, auch nichts vom Steuern, von den Untiefen <strong>und</strong><br />

Strom<strong>schnelle</strong>n des Flusses. Dafür hatte man ihm Kapitän, Steuermann <strong>und</strong> Besatzung mitgegeben.<br />

Eine ähnliche Lustschiffahrt besteht vereinzelt noch bis auf den heutigen Tag, wenn auch in<br />

verschwindend geringem Maße.<br />

Sehr viel größer ist dagegen die Zahl der Eigner, die auf kleinem Boot nicht nur Kapitän <strong>und</strong><br />

Steuermann in einem sind, sondern darüber hinaus die Pflege des Bootes <strong>und</strong> die Instandhaltung der<br />

Motorenanlage eigenhändig ausführen. Viele unter ihnen besitzen auf diesem umfassenden Gebiet<br />

eine wahrhaft bew<strong>und</strong>ernswerte Sachkenntnis. für die überwiegende Mehrheit der Bootseigner ist<br />

das Leben auf dem Wasser echter Sport, keine Lustfahrt. Echter Sport umfasst weit mehr, als nur<br />

den Motor in Gang zu setzen <strong>und</strong> die nötigen Manöver zu beherrschen. Vertrautheit mit Wind <strong>und</strong><br />

Strom, navigatorische Kenntnisse, Kartenk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> ein gutes Maß von Seemannschaft bilden erst<br />

das Salz des Motorbootsports. Selbst kurze Nachmittagsfahrten, so harmlos sie auch aussehen<br />

mögen, verlaufen nur zufriedenstellend, wenn Geschick <strong>und</strong> Kenntnis in jedem Moment<br />

zeigen, dass Eigner <strong>und</strong> Bestmann mit Boot <strong>und</strong> Motor, mit Fahrwasser <strong>und</strong> Ankermanövern<br />

vertraut sind. Und das ist Sport, körperlich sowohl wie geistig.<br />

Man lese einmal den Bericht Thomas Fleming Days als Kapitän des 10,65-m-<strong>Motorkreuzer</strong>s<br />

DETROIT, der im Jahre 1912 mit drei Mann Besatzung den Atlantik überquerte.<br />

Als verantwortlicher Führer seines kleinen Schiffes war Day ununterbrochen so stark beschäftigt,<br />

das er auf hoher See nicht einmal ausreichende Zeit zum Schlaf heraus sparen konnte, obwohl er<br />

nur die geringste Zeit am Ruder stand.<br />

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