21.09.2013 Aufrufe

Motorkreuzer und schnelle Sportboote

Motorkreuzer und schnelle Sportboote

Motorkreuzer und schnelle Sportboote

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Abb. 4 Wellenbild an drei Schiffen verschiedener Längen, aber gleicher Geschwindigkeiten von 20<br />

km/h- Die in Fahrtrichtung zu messende Wellenlänge ist physikalisch bedingt <strong>und</strong> beträgt bei 20<br />

km/h Geschwindigkeit stets 19,75 m. Daher fährt die 64-m-Motoryacht auf drei Wellenlängen, der<br />

16-m-<strong>Motorkreuzer</strong> auf weniger als einer Wellenlänge <strong>und</strong> das 4-m-Sportboot auf etwa ein<br />

Fünftel Wellenlänge. Die große Yacht erreicht mit R = 2,5 die geringste relative Geschwindigkeit,<br />

das kleine Sportboot dagegen die größte mit R = 10.<br />

länge von 19,75 m, gemessen in Fahrtrichtung der Boote, weil sie alle drei mit der gleichen<br />

absoluten Geschwindigkeit von 20 km/h dahinfahren. Dasselbe würde gelten, wenn ein 300 m<br />

langer Ozeanriese <strong>und</strong> ein 3 m langes Außenbordboot mit gleicher Geschwindigkeit<br />

nebeneinanderher fahren würden: gleiche Geschwindigkeiten erzeugen gleiche Wellenlängen, ohne<br />

Rücksicht auf die wahre Größe des wellenerzeugenden Schiffes.<br />

Betrachtet man die Großyacht von 64 m Wasserlinienlänge, so erkennt man an ihrer Bordwand vier<br />

Wellenberge, hier ein wenig überhöht gezeichnet. Man sagt, das Schiff fährt auf drei Wellenlängen,<br />

d. h., es gibt drei Abstände von Wellenberg zu Wellenberg entlang des Schiffes. Der 16-m-<br />

<strong>Motorkreuzer</strong> fährt bei der gleichen Geschwindigkeit von 20 km/h bereits auf weniger als einer<br />

Wellenlänge. Auch hier muss diese ja 19,75 m lang sein, das Boot hat jedoch nur eine WL- Länge<br />

von 16 m. Dadurch fällt das Heck des <strong>Motorkreuzer</strong>s nahezu ins Wellental.<br />

Ganz anders wiederum verhält sich das kleine Sportboot mit seiner WL- Länge von nur 4 m, ist<br />

doch nunmehr die Wellenlänge ungefähr fünfmal so groß wie die Bootslänge. Man erkennt: Trotz<br />

gleicher absoluter Geschwindigkeiten ergibt sich eine völlig verschiedenartige Lage der drei Boote<br />

innerhalb des gleichen Wellenbildes. Die große Yacht erweckt den Eindruck, nur langsam<br />

dahinzuschleichen; der <strong>Motorkreuzer</strong> lässt deutlich mittel<strong>schnelle</strong> Fahrt erkennen; das kleine<br />

Sportboot dagegen scheint in hoher Fahrt dahinzuschießen. Alle diese Beobachtungen über das<br />

verschiedenartige Verhalten der drei Schiffe sind vollkommen richtig. Absolut gesehen, fahren alle<br />

drei Schiffe mit genau der gleichen Geschwindigkeit von 20 km/h; relativ gesehen, haben sie<br />

jedoch Unterschiede von gewichtigen Ausmaßen.<br />

Den Grad der relativen Geschwindigkeit bestimmt man durch den Quotienten aus absolu-<br />

ter Geschwindigkeit <strong>und</strong> der Quadratwurzel aus der Wasserlinienlänge des Schiffes. Das<br />

Ergebnis ist ein zahlenmäßiger Ausdruck für die relative Geschwindigkeit, auch<br />

21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!