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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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Wer etwa glaubt, dass diese Wirkungsgradkurve nur ein akademisches Interesse verdient. hat ihre<br />

überragende praktische Bedeutung nicht erkannt. Selbstverständlich muss man den Wirkungsgrad<br />

des Propellers kennen, wenn man eine seriöse Geschwindigkeitsberechnung ausführen will. Die<br />

praktische Bedeutung ist jedoch unmittelbar <strong>und</strong> viel weitreichender!<br />

Ein maßgebender Bestandteil des Belastungsgrades ist die Drehzahl, <strong>und</strong> zwar mathematisch<br />

einflussreicher als die Motorleistung, weil von dieser nur die Quadratwurzel eingesetzt wird. Die<br />

Drehzahl kann aber mittels geeigneter Untersetzungen in ziemlich weiten Grenzen willkürlich<br />

gewählt werden. Ehe man beim Kauf eines Bootsmotors nur abschätzt, ob man den direkten Antrieb<br />

vorzieht oder sich für eine der wahlweise gebotenen Untersetzungen entscheidet, rechne man den<br />

Belastungsgrad nach <strong>und</strong> orientiere sich über den Gewinn oder Verlust an Propellerwirkung zu<br />

jeder Drehzahl. Das Kapitel über Untersetzungsgetriebe vom leichten bis schweren Boot erläutert<br />

gut, was bei richtigem Vorgehen gewonnen werden kann.<br />

Fand man einen annehmbaren Wirkungsgrad bzw. die geeignete Untersetzung, so lese man im<br />

Kurvenblatt des Propellerdurchmessers nach, ob der Raum unter dem Schiff <strong>und</strong> der erlaubte<br />

Tiefgang die Anwendung des Propellers auch zulassen. Es hätte keinen Sinn, eine wirksame<br />

Untersetzung zu wählen, wenn später der erforderliche Propellerdurchmesser nicht eingebaut<br />

werden kann.<br />

Beschlränkter Propellerdurchmesser<br />

Leider kommt es häufig vor, dass ein an sich vorteilhafter Propeller nicht untergebracht werden<br />

kann. Innerhalb enger Grenzen kann ein kleinerer Durchmesser durch vergrößerte Steigung<br />

ausgeglichen werden, wobei nur ein minimaler Verlust an Wirkungsgrad auftritt, Sobald aber zuviel<br />

vom Durchmesser weggenommen werden muss, ist der Ausgleich durch größere Steigung nicht<br />

mehr möglich, <strong>und</strong> der Verlust an Wirkungsgrad wächst bis zur Unmöglichkeit des Antriebs.<br />

Folgende Tabelle gibt darüber Auskunft.<br />

Verringerung<br />

des Durchmessers<br />

Vergrösserung<br />

der Steigung<br />

364<br />

Relativer Verlust<br />

an Wirkungsgrad<br />

5 Prozent 6 Prozent 1 Prozent<br />

10 Prozent 12 Prozent 3 Prozent<br />

15 Prozent 20 Prozent 6 Prozent<br />

20 Prozent 30 Prozent 12 Prozent<br />

25 Prozent nicht möglich sehr groß<br />

Ein Beispiel diene dazu, den Gebrauch der Wirkungsgradkurve zu erläutern. Dazu wird derselbe<br />

größere <strong>Motorkreuzer</strong> herangezogen, dessen drei Propellerdurchmesser anfänglich bestimmt<br />

wurden. Jeder seiner zwei Motoren leistete 180 PS, wovon an den Propeller noch eine Nettoleistung<br />

von PSa= 160 abgegeben wurde. Dazu gehörte eine wahre Geschwindigkeit von 20 km/h = 5,55<br />

m/sek, doch soll im Nachstrom eine Fortschrittsgeschwindigkeit des Propellers von v a = 5,3 m/sek<br />

2,<br />

5<br />

bestehen. Dessen Wert va ergibt sich zu 64,5. Die Motordrehzahl von 2400 U/min konnte durch<br />

verschiedene Untersetzungen auf 1200, 800 oder auch 600 U/min untersetzt werden,<br />

gleichbedeutend mit 40, 20, 13,3 <strong>und</strong> 10 U/sek.

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