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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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unterschiedes <strong>und</strong> der Massenträgheit zur anderen Seite, sondern das Hin- <strong>und</strong> Zurückströmen<br />

wird durch mechanischen Antrieb beschleunigt. Die beste Phasenverschiebung lässt sich dadurch<br />

mit mehr Sicherheit erzielen. Dank mancher Verbesserungen in der Anlage der Strömungskanäle<br />

wurde jedoch das passive System derart vervollkommnet, dass es auch heute noch vielfach in<br />

moderne Frachtschiffe eingebaut wird, wo es wartungsfrei <strong>und</strong> wirtschaftlich zum guten Verhalten<br />

des Schiffes im Seegang beiträgt. Eigenartigerweise wurden solche Schlingertanks kaum jemals auf<br />

größeren <strong>Motorkreuzer</strong>n eingebaut. Die benötigten Wassermengen sind keineswegs von<br />

entmutigender Größe, betragen sie doch nur 1 bis 2 Prozent des gesamten Schiffsgewichtes.<br />

Sonder- Dämpfungssysteme<br />

Es ist allgemein bekannt, dass auch der Kreisel zur Schlingerdämpfung großer Schiffe verwandt<br />

wurde. Ungefähr 40 Schiffe erhielten derartige kostspielige Kreisel-Stabilisierungsanlagen,<br />

darunter als größtes Fahrgastschiff die 250 m lange CONTE DI SAVOIA. Sie bekam drei solcher<br />

Kreisel, von denen jeder Rotor einen Durchmesser von fast 4 Metern hatte, 115 t wog <strong>und</strong> mit einer<br />

Drehzahl von 900 U/min lief. Kreiselstabilisierung wird seit langem nicht mehr angewandt, weil<br />

sich ein zu großes Missverhältnis zwischen Anlagekosten <strong>und</strong> Dämpfungseffekt herausstellte.<br />

Vielleicht führt sich eines Tages auf <strong>Motorkreuzer</strong>n eine unkomplizierte Laufgewichts-<br />

Dämpfungsanlage ein, wie sie von der Firma Vosper-Thornycroft vorgeschlagen wurde. Sie besteht<br />

aus einem querschiffs eingebauten Rohr, in welchem ein Bleigewicht frei von Seite zu Seite dahin<br />

schießen kann. Selbst mit einem Gewicht von nur 1 Prozent des Bootsgewichtes wird eine<br />

beachtliche Schlingerdämpfung erreicht. Der bereits zum Vergleich herangezogene <strong>Motorkreuzer</strong><br />

von 12,50 m Länge <strong>und</strong> Stützbesegelung würde ein Laufgewicht von nur 80 bis 120 kg benötigen.<br />

Das Rohr besitzt an den Enden sorgfältig bemessene regulierbare Luftkanäle, um die nötige<br />

Phasenverschiebung einstellen zu können, die zu einer wirksamen Schlingerdämpfung gehört.<br />

Aktive Schlingerdämpfungsflossen<br />

Die beim Schlingern eines <strong>Motorkreuzer</strong>s entstehenden unregelmäßigen Bewegungen lassen sich<br />

gut am Rolldiagramm der Abb. 215, obere Reihe, erkennen. Es zeigt die Rollschwingungen eines<br />

ungedämpften, mittelgroßen <strong>Motorkreuzer</strong>s an, der bei Windstärke 4 von quer auf-treffender See<br />

zum Rollen gebracht wird.<br />

Man erkennt sofort, dass die Eigenperiode des rollenden Schiffes über den ganzen Messbereich<br />

ziemlich genau eingehalten wird. Das Maß der Ausschläge verläuft jedoch sehr unregelmäßig <strong>und</strong><br />

stimmt dadurch mit den Beobachtungen überein. Ausnahmsweise wird ein größter<br />

Krängungswinkel von 18 Grad erreicht, die durchschnittliche Krängung kommt jedoch kaum auf<br />

15 Grad. Die bildliche Darstellung links oben zeigt einen solchen Krängungswinkel von 15 Grad in<br />

anschaulicher Form.<br />

Von einer wirksamen Schlingerdämpfungsanlage erwartet man eine Verminderung des<br />

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