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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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Der herausgef<strong>und</strong>ene Geschwindigkeitsverlauf zeigt zwischen beiden Verfahren eine gute<br />

Parallele. Der Unterschied in den Einzelwerten ist als sehr klein anzusehen, wenn man die<br />

Vereinfachung beider Verfahren in Betracht zieht.<br />

Schnelligkeit hat sehr viel mit Motorbootrennen zu tun, auch mit Temperament <strong>und</strong> persönlichen<br />

Neigungen. aber sehr wenig mit Erholung <strong>und</strong> sommerlichen Ferienfahrten. Nur allzu häufig<br />

werden Motorboote <strong>und</strong> Motoryachten jeder Größe für übertrieben hohe<br />

Geschwindigkeitsforderungen entworfen <strong>und</strong> gebaut. Die technischen Möglichkeiten bestechen<br />

wahrhaftig. Es gibt Baumethoden in Leichtmetall oder lamelliertem Holz, die sehr leichte <strong>und</strong><br />

zugleich sehr feste Bootskörper liefern. Dazu kommen Antriebmotoren hoher Leistung mit<br />

geringem Gewicht sowie eine Bootsform, die für hohe Geschwindigkeit günstig ist.<br />

Selbstverständlich auch eine komplizierte Hilfsmaschinerie, vom Dieselaggregat über alle sanitären<br />

Einrichtungen bis zu jeder Art von elektronischen Instrumenten, von denen jedes einzelne für<br />

sich eine vorzügliche Hilfe oder Bequemlichkeit darstellt. Wurde dann trotz aller Vorsicht zu<br />

viel Gewicht ins Boot eingebaut, zu viel Maschinenleistung innerhalb der Rumpfabmessungen, so<br />

wird eine so starke Bug- <strong>und</strong> Heckwelle ausgebildet, dass die übrigen Boote belästigt werden.<br />

Auch Eigner <strong>und</strong> Gäste an Bord haben wenig Freude an der hohen Geschwindigkeit, denn Lärm<br />

<strong>und</strong> Vibrationen machen die Illusion der genussreichen Fahrt zunichte. Yachten mit zu viel<br />

Maschinerie in zu kleinen Bootsabmessungen werden nur selten ausgefahren, oft sogar nur selten<br />

benutzt oder bald zum Verkauf gestellt. - Nichts gegen hohe Geschwindigkeiten, aber erste<br />

Voraussetzung ist ein wohlproportioniertes Boot, niemals überlastet, mit Raum für alle<br />

Installationen <strong>und</strong> ihre Bedienung. aber auch mit einer wirksamen Isolierung gegen<br />

Motorlärm.<br />

Der Preis für höhere Geschwindigkeit<br />

Eine der am häufigsten gestellten Aufgaben bezieht sich auf den Wunsch, mit einem vorhandenen<br />

Boot höhere Geschwindigkeiten zu erreichen. Entweder soll ein älterer Motor gegen einen neuen<br />

<strong>und</strong> stärkeren ausgewechselt werden, oder die bisher erzielte Geschwindigkeit soll erhöht werden,<br />

um entferntere Gebiete <strong>schnelle</strong>r zu erreichen.<br />

In der Literatur findet man nicht selten Angaben folgender Art: Bei Verdrängungsbooten steigt die<br />

erforderliche Leistung im Verhältnis zur dritten Potenz der Geschwindigkeit. Bei Halbgleitern<br />

dagegen steigt sie nur mit der 2,2-Potenz, <strong>und</strong> bei reinen Gleitbooten kommt man auf eine<br />

Leistungszunahme, die nur im Quadrat zur Geschwindigkeit ansteigt.<br />

Diese Art von Angaben stimmt in gar keiner Form mit der Wirklichkeit überein. Im weitesten<br />

Bereich aller Geschwindigkeiten, vom langsamsten bis zum schnellsten Boot, gilt noch immer die<br />

Newtonsche Aussage, nämlich dass der Widerstand in einem flüssigen oder gasförmigen Medium<br />

proportional zum Quadrat der Geschwindigkeit zunimmt. Demzufolge steigt die erforderliche<br />

Motorleistung proportional zur dritten Potenz der Geschwindigkeit.<br />

Leider werden an der freien Oberfläche des Wassers vom fahrenden Boot Wellen erzeugt, die das<br />

einfache <strong>und</strong> im Prinzip vollkommen richtige Newtonsche Gesetz etwas durch-<br />

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