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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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keine Wirkung erzielt. Oft wurden Zahnräder für höhere Drehzahl des Rückwärtsganges ins<br />

Wechselgetriebe eingebaut, die dann zur Zufriedenheit funktionierten. Dazu wird auf der<br />

Propellerwelle eine Bremse benötigt, weil die Zahnräder bei rotierender Welle nicht gut zum<br />

Eingriff kommen. Auch fehlt dem Fahrzeuggetriebe das in beiden Richtungen arbeitende<br />

Drucklager, das den Propellerschub in Vorwärts- <strong>und</strong> Rückwärtsfahrt aufnimmt. Es muss also extra<br />

hinzugebaut werden. Aus diesen Gründen wird gewöhnlich vorgezogen, trotz höherer Kosten ein<br />

richtiges Bootswendegetriebe anzubauen.<br />

Kühlsystem: Bei Gebrauch in Süßwasser kann der direkte Kreislauf beibehalten werden, doch muss<br />

eine positiv ansaugende Kühlwasserpumpe an Stelle der nur treibenden Fahrzeugpumpe angesetzt<br />

werden. Einige Motoren sind selbst gegen etwas verunreinigtes Süßwasser korrosionsempfindlich.<br />

Andere, besonders von Traktoren stammende, können auch<br />

Abb. 146 Links ein normaler aus dem Sechs-Zylinder-Automobilmotor entwickelter, bewährter<br />

Bootsmotor, ausgerüstet mit direktem Antrieb oder mit Untersetzung 2:1. Rechts die besonders<br />

starke Untersetzung im Verhältnis 5:1 an einem ähnlichen Motor.<br />

für längere Zeit mit Seewasserkühlung gefahren werden. In den meisten Fällen wird die<br />

Ausführung der besten Lösung, nämlich einen geschlossenen Kühlwasserkreislauf mit Rückkühlung,<br />

für den Selbstbauer zu mühsam. Allerdings vereinfacht sie sich erheblich, wenn man als<br />

Rückkühlung außenbords verlegte Rohre zulässt, die entlang des Kiels oder Bodens verlaufen.<br />

Auspuffsammelrohr: Beim Fahrzeugmotor ist dieses nur luftgekühlt. Im Inneren des Bootes aber<br />

wird es heiss bis zur Rotglut, so dass es sich wegen latenter Feuersgefahr von selbst verbietet.<br />

Manchmal gelingt es, einen Wassermantel auf das vorhandene Auspuffsammelrohr<br />

aufzuschweißen. Oft muss jedoch ein solches extra hergestellt werden, was in Einzelanfertigung<br />

eine kostspielige <strong>und</strong> sehr mühevolle Arbeit bedeutet.<br />

Automobilmotoren älterer Modelle enttäuschten oft im Boot, weil das Triebwerk bei diesen noch<br />

durch Schleuderschmierung mit Öl versorgt wurde. Bei schrägem Einbau oder als Folge des<br />

Vertrimmens in Fahrt versagte die Ölversorgung der inneren Reibungsflächen. Aber auch<br />

horizontaler Einbau des Motors, der ein Kardangelenk sowie ein hinter diesem angeordnetes<br />

doppeltes Drucklager erfordert, gab viel Anlass zu Ärger <strong>und</strong> schlechtem Funktionieren. Heute<br />

besitzen Fahrzeugmotoren nur noch Druckölschmierung. Sorgt man dafür, dass die Ölpumpe im<br />

Kurbelgehäuse stets guten Ölzufluss hat, so wird auch bei sehr schrägem Einbau im Bootsbetrieb<br />

gute Schmierung erzielt. Allerdings werden beim fabrikmässig hergerichteten Bootsmotor<br />

allgemein vertiefte Ölwannen mit größerem Fassungsvermögen untergesetzt, die dem Amateur-<br />

Bootsbauer fehlen.<br />

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