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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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die Gewichtsersparnis ausgenützt werden, um einen größeren Brennstoffvorrat unterzubringen,<br />

also den Aktionsradius zu vergrößern. Dass auch ein Bootskörper in Dünnwand-Stahlbeton (Ferro-<br />

Cement) möglich ist, bei dem alle Korrosionsprobleme wegfallen, sei nur am Rande vermerkt.<br />

Die äußere Erscheinung solcher Seekreuzer hat eine fast einheitliche Gestalt angenommen, doch<br />

zwei Kernpunkte werden immer wieder aufs Neue diskutiert. Bootsform in R<strong>und</strong>- oder V-Spant<br />

<strong>und</strong> Antrieb durch einen oder zwei Motoren.<br />

Die natürlichen Verhältnisse von Wind <strong>und</strong> Wasser bieten wohl die R<strong>und</strong>spantform als die<br />

gegebene an. Hinzu kommt, dass der Knick in der Kimm eines V-Spant-Bootskörpers immer als<br />

kritisch zu betrachten ist <strong>und</strong> als schwache Stelle der Statik des Bootskörpers behandelt werden,<br />

d. h. verstärkt werden muss. Durch geeignete konstruktive Maßnahmen wird dafür gesorgt, dass<br />

die Unterbrechung der Kraftlinien dort sicher überbrückt wird. Aus solchen Überlegungen heraus<br />

wird die r<strong>und</strong>e Spantform vorgezogen; eine gut durchdachte V-Spantform mit passenden<br />

Innenverbänden kann sich daneben aber durchaus behaupten.<br />

Ganz andere Gesichtspunkte gelten für die Entscheidung über den Antrieb. Ein einziger Motor,<br />

dessen Propeller mittschiffs im Bereich des günstigsten Nachstroms liegt, hat bedeutende Vorteile in<br />

Bezug auf Geschwindigkeit, Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> Aktionsradius. Außerdem wird die Stabilität des<br />

Schiffes durch die tiefere Lage des Motors begünstigt. Demgegenüber treten Zweifel auf, was<br />

geschehen würde, wenn ein Schaden an Motor, Wellenleitung oder Propeller auftritt. So werden<br />

etwa die Hälfte der Boote dieser Art mit Einzelmotor-Antrieb ausgerüstet, die übrigen erhalten<br />

zwei Motoren. Folgende Zusammenstellung hebt die wichtigsten Vergleichspunkte hervor:<br />

a) Ein größerer Motor verbraucht weniger Brennstoff als zwei kleinere. Gesamtgewicht,<br />

Anschaffungs- <strong>und</strong> Einbaukosten sind geringer, die Wartung einfacher.<br />

b) Ein großer Mittelpropeller arbeitet erheblich günstiger als zwei kleinere Seitenpropeller.<br />

Außerdem liegt der Mittelpropeller an einer sehr geschützten Stelle des Bootes, so dass er kaum<br />

jemals in Fahrt beschädigt wird.<br />

c) Bei gleicher Gesamtverdrängung fasst das Einmotorenschiff einen größeren Brennstoff-vorrat.<br />

Es erzielt einen Aktionsradius, der bis zu 50 oder gar 100 Prozent größer sein kann als beim<br />

Zweischraubenschiff.<br />

d) Zwei bedeutende Vorteile sprechen zugunsten der Zweimotorenanlage: größere Sicherheit fern<br />

von fremder Hilfe, bessere Aussichten beim späteren Wiederverkauf.<br />

Edwin Monk, erfahrener Konstrukteur solcher <strong>Motorkreuzer</strong>, erklärte: „Ich ziehe den<br />

Einschraubenantrieb vor, denn der moderne Dieselmotor ist wirklich zuverlässig; außerdem liegt<br />

der Propeller viel besser geschützt hinter dem Totholz.“ Das Spiegelheck hat sich allgemein<br />

bewährt, doch wird im Heck kein so flacher Boden ausgeführt wie bei <strong>schnelle</strong>n Glattwasserbooten.<br />

Kein wirklich für Hochseefahrt bestimmtes Boot hat weniger als 1000 Meilen Reichweite; in<br />

Einzelfällen sind bis zu 4000 Meilen vorgesehen worden, womit man die größten vorkommenden<br />

Seestrecken überwinden kann.<br />

Ob <strong>und</strong> in welchem Umfang es sich empfiehlt, Ballast anzuwenden, hängt sowohl von der<br />

Bootsgröße ab wie auch von Anordnung <strong>und</strong> Gewicht der Motoren <strong>und</strong> Ausrüstung. Mitunter wird<br />

fester Ballast im Kiel untergebracht, oder man geht zur weniger schönen Lösung, nämlich etwas<br />

Innenballast in der Bilge so sicher wie möglich zu verstauen. Man kann sehr gut <strong>und</strong> sicher lange<br />

Seereisen auch im ballastlosen Kreuzer zurücklegen, wenn<br />

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