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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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Abb. 167 Sobald starker Mit- oder Gegenwind herrscht, entstehen bei Luftschraubenantrieb<br />

eigenartige Verhältnisse, die nicht mit dem Flugzeugbetrieb vergleichbar sind. Das hier gezeigte<br />

Boot wurde in größerer Zahl in England unter dem Namen Davies Hydroglider gebaut.<br />

Zeichnung: 0. Mikhno<br />

Nicht so beim Bootsantrieb durch Luftpropeller. Bei starkem Gegenwind ist es dem Luftpropeller<br />

fast unmöglich, das Boot überhaupt vorwärts zu bewegen, obwohl der Propeller bereits von selbst<br />

eine höhere Drehzahl annimmt. Es ist für den Luftpropeller ebenso, als wenn man versuchte, eine<br />

abwärtsgehende Rolltreppe hinaufzusteigen. Auch den Rückenwind kann das Luftschraubenboot<br />

im Gegensatz zum Flugzeug nicht ausnutzen, weil der Bootswiderstand im Wasser viel zu<br />

machtvoll ansteigt. Das Flugzeug dagegen wird von der Luft selbst getragen <strong>und</strong> spürt keinerlei<br />

Widerstandsänderung durch den herrschenden Wind. Schließlich kommt hinzu, dass die große<br />

Luftschraube stets ein Gefahrenmoment darstellt.<br />

Sie wird deshalb von einem Gitterwerk oder Käfig umgeben, dessen Luftwiderstand auch noch<br />

überw<strong>und</strong>en werden muss. Und als letztes: Beim Ablegen von der Brücke wird ein heftiger<br />

Propellerwind gegen die dort zurückbleibenden Personen ausgestoßen, die dadurch sogar ins<br />

Wasser geworfen werden können.<br />

Noch einige Worte zu den sportlichen Luftschraubenbooten, wie sie in Floridas Sümpfen über Gras<br />

<strong>und</strong> Schilf dahinbrausen. Deren Bootskörper werden in ganz unkomplizierten Formen gebaut, die<br />

einem flachen Prahm ähneln. Sie ist in der Zeichnung recht gut erkennbar. Viele Selbstbauer<br />

fertigen sich diese einfachen Bootskörper aus wasserfestem Sperrholz. Als geringste Länge wird<br />

ein Maß von 3,65 m ü. a. ausgeführt. Die Mehrzahl der Luftboote besitzt Längen zwischen 4,50<br />

<strong>und</strong> 5,50 m, wozu eine Breite von 1,80 in als angemessen gilt.<br />

Zum Antrieb werden kleine Flugmotoren gewählt, deren Leistung zwischen 65 <strong>und</strong> 85 PS liegt. Die<br />

Boote dienen sowohl der Naturschutzbehörde wie den Jägern. Ja, es wurden sogar einige<br />

Klassenvorschriften für den eigenartigsten Rennsport der Welt aufgestellt: Sumpfrennen mit<br />

Luftschraubenbooten!<br />

Der seit Mitte der zwanziger Jahre immer wieder aufgetretene Traum, gut zahlende Passagiere in<br />

Luftschraubenbooten mit bequemen Kabinen über die langen Flussstrecken Amerikas oder Afrikas<br />

mit hoher Geschwindigkeit zu befördern, endete noch immer in einem technischen sowie<br />

finanziellen Fiasko. Er wurde erst durch das Tragflügelboot zur Wirklichkeit. Doch welcher<br />

Antrieb bewährte sich bei diesem? Der normale Schraubenpropeller.<br />

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