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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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Hiermit sind alle wichtigen Gr<strong>und</strong>lagen zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit gegeben. In jedem<br />

Falle müssen die Anschaffungskosten des Motors <strong>und</strong> der örtlich geltende Brenn-stoffpreis<br />

festgestellt werden. Kann man die jährlichen Fahrst<strong>und</strong>en gut abschätzen, so gelangt man zu einem<br />

brauchbaren Überschlag der Wirtschaftlichkeit beider Motorenarten. Bei sportlichen Booten ist<br />

die Wirtschaftlichkeit allein nicht entscheidend. Oft kommen zwingende Gründe hinzu, dem<br />

einen oder anderen Motorentyp den Vorzug zu geben. So verbietet sich die Anwendung des<br />

Dieselmotors bei leichten, flinken <strong>Sportboote</strong>n heute noch von selbst. Dagegen sollte man ihm<br />

überall dort den Vorzug geben, wo er ohne Nachteile eingebaut werden kann. Und das sind alle<br />

nicht zu kleinen <strong>Motorkreuzer</strong> sowie nahezu sämtliche Gebrauchsfahrzeuge.<br />

Schnellläufer oder langsam laufende Motoren?<br />

In den skandinavischen Fischerbootshäfen trifft man gelegentlich noch die alten, langsam laufenden<br />

Ein-Zylinder-Glühkopfmotoren. Mit ihrem großen Schwungrad <strong>und</strong> den gewichtigen umlaufenden<br />

Massen können sie erstaunlich langsam laufen <strong>und</strong> erwecken dadurch den Eindruck solider<br />

gebändigter Kraft. Mancher Fahrensmann hat die Fischer schon um ihre guten, alten Motoren<br />

beneidet. So soll nun verglichen werden, ob der heutige schnell laufende Motor wirklich einen<br />

schlechten Tausch darstellt.<br />

Hohe Drehzahlen des Motors bedeuten: geringes Gewicht, kleine Raumgröße, niedriger<br />

Anschaffungspreis, alles Punkte, die in den meisten Fällen sehr geschätzt werden. Hinzu<br />

kommt ferner, dass die Vibrationen geringer zu sein pflegen, oft auch das Geräusch. Ebenso wird<br />

der Einbau vereinfacht, <strong>und</strong> schließlich gewinnt man ein Plus an Geschwindigkeit, weil kein<br />

unnötiges Gewicht im Boot mitgeschleppt wird. Ein leichteres Boot zeichnet sich allgemein durch<br />

bessere Fahreigenschaften aus.<br />

Gegen den Schnellläufer sprach in den Anfangszeiten die Befürchtung einer geringeren Lebensdauer.<br />

Für diese besteht heute keine Begründung mehr. Multipliziert man Anschaffungskosten<br />

mit Lebensdauer, so ergibt sich mindestens Kostengleichheit, wahrscheinlich sogar ein<br />

Vorteil zugunsten des Schnellläufers. Vor allem aus Gründen der inneren, vom<br />

Verbrennungsprozess ausgelösten Korrosion ist die Lebensdauer des langsam laufenden Motors<br />

nicht unbedingt um so viel größer, wie seine Anschaffungskosten höher sind. An zweiter Stelle<br />

besteht ein Zusammenhang zwischen Drehzahl <strong>und</strong> Propellerwirkungsgrad. Langsame bis<br />

mittel<strong>schnelle</strong> Boote erfordern ziemlich niedrige Drehzahlen, sehr <strong>schnelle</strong> Boote dagegen hohe<br />

Drehzahlen. Der schnell laufende Motor lässt sich an eine langsame Propellerdrehzahl durch<br />

Anbau eines Untersetzungsgetriebes anpassen; gewöhnlich kann man sogar über das günstigste<br />

Untersetzungsverhältnis selbst entscheiden. Ein schnell laufender Bootsmotor ohne passende<br />

Auswahl zwischen mehreren Untersetzungsverhältnissen ist heute nicht denkbar. Längst wurde<br />

vergessen, dass solche direkt an den Motor angeflanschten Untersetzungsgetriebe erst in den<br />

dreißiger Jahren zögernd auf den Markt kamen, <strong>und</strong> zwar anfänglich nur für Benzin-<br />

Bootsmotoren. Dieselmotoren erreichten damals noch keine Drehzahlen, die im Verhältnis zu<br />

ihrem Gewicht als zu hoch empf<strong>und</strong>en wurden.<br />

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