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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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gern, der Auspuff, das Singen des Getriebes. Gegen sie alle kann man etwas unternehmen, sogar<br />

sehr viel.<br />

Eine wirkliche Geräuschbekämpfung erfordert die Zusammenarbeit <strong>und</strong> den guten Willen aller, die<br />

am Bau der Boote, der Motoren, der Zubehörteile sowie am mechanischen Einbau teilhaben. Hinzu<br />

kommt, dass Geräuschbekämpfung ein Sondergebiet darstellt, dessen Feinheiten nur der Spezialist<br />

beherrscht, nicht aber der Maschinenbauer, der Bootsbauer oder der Motorenschlosser.<br />

Die wichtigsten Geräuschquellen an Bord eines größeren <strong>Motorkreuzer</strong>s wurden in der Abb. 219<br />

zusammengefasst, <strong>und</strong> zwar ergibt sich nachstehende Reihenfolge:<br />

A. Geräusch der Antriebsmotoren<br />

B. Geräusch des Dieselgenerators<br />

C. Auspuff ins Freie am Spiegel<br />

D. Störgebiet im Propellerbereich<br />

E. Wasserwirbelgeräusch der Bugwelle<br />

Hinzu kommt noch eine sechste Geräuschquelle, der Wind. Doch auf ihn, als Naturerscheinung, ist<br />

der Mensch genügend eingestellt, <strong>und</strong> so wird kaum jemals die Notwendigkeit empf<strong>und</strong>en,<br />

Maßnahmen zu seiner Eindämmung zu treffen.<br />

Geräusche <strong>und</strong> Vibrationen sind Schwingungen, die sich auf zweierlei Art fortpflanzen. Von den<br />

Motoren erzeugt, werden sie von den Motorf<strong>und</strong>amenten, den Schotten, der Schiffsaußenhaut, den<br />

Decks übernommen <strong>und</strong> weitergeleitet, was man Körperschallübertragung nennt. Ebenso findet ein<br />

Weiterleiten des Schalls durch die Luft statt, was man entsprechend Luftschallübertragung nennt.<br />

Ein drittes Gebiet braucht auf Yachten nicht besonders untersucht zu werden, nämlich die<br />

Raumakustik; dafür sind die Räume an Bord nicht groß genug.<br />

Zur Zeichnung zurückkehrend, soll die Hauptstörquelle unter A kurz untersucht werden. Der oder<br />

die Motoren erzeugen einmal Schwingungen mit niedriger Frequenz, die sich als Vibrationen<br />

physisch über einen gewissen Bereich des Schiffes bemerkbar machen. Zum anderen erzeugen sie<br />

Schwingungen höherer Frequenz, nämlich Schallschwingungen. Diese werden über die<br />

Maschinenf<strong>und</strong>amente körperlich auf das Schiff übertragen, so dass auch Schotten, Decks,<br />

Außenhaut u. a. m. zum Mitschwingen, d. h. zur Schallausstrahlung angeregt werden.<br />

Schallschwingungen werden im Maschinenraum auch durch die Luft auf die umgebenden Schotten<br />

übertragen, durchdringen diese festen Körper <strong>und</strong> strahlen einen Teil der Schallenergie in die<br />

jenseitige Umgebung aus, wie durch die vielen kleinen Pfeile angedeutet wird.<br />

Vibrationen haben in neuerer Zeit an Bedeutung verloren. Im Motorenbau hat man gelernt, die hin-<br />

<strong>und</strong> hergehenden Massen immer besser gegeneinander auszugleichen. Die von Mehrzylindermotoren<br />

hervorgerufenen mechanischen Vibrationen werden daher nur noch als<br />

untergeordnete Störungen empf<strong>und</strong>en. Selbst Ein- <strong>und</strong> Zweizylindermotoren kleiner Leistungen<br />

erreichten einen bemerkenswert niedrigen Grad von Vibrationsstörungen. Es war jedoch nicht<br />

immer so. Noch in den dreißiger Jahren zeigten manche Vier-Zylinder-Dieselmotoren derartig<br />

starke Vibrationen, dass an Bord alle Fenster <strong>und</strong> Türen klapperten, ja dass man selbst das Gefühl<br />

des Zähneklapperns bekam. Diese Mängel wurden inzwischen überw<strong>und</strong>en, so dass im<br />

nachfolgenden nur die Geräuschbekämpfung be-<br />

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