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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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durch einen Zusatz von Chemikalien zu beeinflussen <strong>und</strong> zu verringern. Kurz hinter dem Vorsteven<br />

verändert sich nämlich die zunächst glatt anliegende laminare Strömung des Wassers <strong>und</strong> gerät<br />

durcheinander. Diesen verwirbelten Fortlauf des Wassers entlang des Bootskörpers nennt man<br />

turbulente Strömung, <strong>und</strong> innerhalb dieser bildet sich ein wesentlich höherer Reibungswiderstand<br />

aus. Sobald es gelingt, den laminaren Strömungszustand über eine größere Länge des<br />

Unterwasserschiffes aufrechtzuerhalten, entsteht ein geringerer Reibungswiderstand. Man hat<br />

herausgef<strong>und</strong>en, daß durch Zusetzen eines Polymers (Fadenmoleküle) zum Wasser das laminare<br />

Dahinströmen entlang der Außenhaut so erheblich gefördert wird, dass durchschnittlich 33 Prozent<br />

des Reibungswiderstandes ausgeschaltet werden; im Modellversuch wurden sogar bis zu 45<br />

Prozent Ersparnis genießen. Allerdings wurde die Anwendung solcher chemischer Mittel zur<br />

Herabsetzung des Reibungswiderstandes von den Segelsportorganisationen verboten. Inzwischen<br />

liegen die Ergebnisse einer Erprobung im Jahr 1968 am naturgroßen Schiff vor, nämlich ans<br />

englische Minenräumboot HIGHBURTON. Am Vorschiff des Bootes wurde während der Fahrt<br />

ständig eine sehr schwache Lösung von Polyethylenoxid ausgestoßen<br />

(1:100 000). Der Reibungswiderstand des Bootes wurde dadurch zwischen 22 <strong>und</strong> 36 Prozent<br />

verringert, je nach Geschwindigkeit <strong>und</strong> Seegang. Umgerechnet auf die Antriebsleistung wurde<br />

eine Ersparnis von 12 bis 20 Prozent an Motorleistung bzw. Brennstoff erreicht. Obwohl<br />

Polyethylenoxyd kein teures Produkt ist, reichte die Brennstoffersparnis aber nicht aus, um die<br />

Kosten des Polymer-Zuschusses zu decken. Beim Antrieb der Motorboote wird durchschnittlich die<br />

Hälfte der Motorleistung zur Überwindung des Reibungswiderstandes verwandt. Im Bereich des<br />

Widerstandsbuckels<br />

Abb. 14 In dieser graphischen Darstellung finden sich die Hauptwiderstände über dem<br />

Geschwindigkeitsgrad R aufgetragen. Bei der sehr langsamen Fahrt von 1 entsteht fast<br />

ausschließlich Reibungswiderstand. Stark hebt sich der große Widerstandsbuckel bei 5,25 hervor;<br />

er ist nur durch verstärkte Wellenbildung bedingt, die hier zwei Drittel des Gesamtwiderstandes<br />

beträgt. In höchster Fahrt bei 20 lässt die Wellenbildung so stark nach, dass ihr Widerstand nur<br />

etwa ebenso groß ist wie der gleichfalls bedeutend geminderte Reibungswiderstand. Die<br />

Silhouetten deuten an, welche Schiffs- <strong>und</strong> Bootsarten zu den verschiedenen relativen<br />

Geschwindigkeiten gehören.<br />

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