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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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Der Wasserstrahlantrieb<br />

Beobachtet man ein von einem Schaufelrad angetriebenes Schiff, so gewinnt man den Eindruck, als<br />

wandern die eintauchenden Schaufeln deshalb voraus, weil das Wasser nicht entweichen kann.<br />

Genau derselbe Gedanke wird auch auf das Arbeiten des Schraubenpropellers angewandt, bei denn<br />

man sich vorstellt, dass er sich im Wasser vorwärts schraube. Beide Anschauungen sind veraltet,<br />

denn nur bei oberflächlicher Betrachtung scheinen sie den Tatsachen zu entsprechen. Sowohl das<br />

Schaufelrad wie die Schiffsschraube erfassen eine Wassermasse, der sie eine Beschleunigung nach<br />

achtern erteilen. Hierfür ist eine Kraft aufzuwenden, die von der Größe der Wassermasse einerseits<br />

<strong>und</strong> der erteilten Beschleunigung andererseits abhängt. Dieser Vorgang, auch Aktion genannt, löst<br />

eine genau gleichgroße Reaktion aus, die in entgegen gesetzter Richtung wirkt <strong>und</strong> das Schiff<br />

voraustreibt. Jede nach achtern ausgestoßene Wassermasse ergibt als Reaktion einen nach vorn auf<br />

das Schiff wirkenden Schub.<br />

Vom rein physikalischen Standpunkt aus betrachtet, ist es dabei gleichgültig, ob einer kleinen<br />

Wassermasse eine große Beschleunigung erteilt wird oder umgekehrt einer großen Wassermasse<br />

eine kleine Beschleunigung. In beiden Fällen wäre die gleiche Leistung oder Aktion aufzuwenden,<br />

<strong>und</strong> in beiden Fällen würde gleiche Reaktion oder Vorschub erzielt werden. Leider gilt diese<br />

Aussage nur als physikalisches Prinzip, wie man bereits bei Betrachtung der günstigen oder<br />

ungünstigen Untersetzung für Schiffspropeller voraussehen konnte. Es ist die Reibung des Wassers<br />

in sich <strong>und</strong> an den Propulsionselementen, die zu einem ganz bestimmten günstigsten Verhältnis<br />

zwischen Masse <strong>und</strong> Beschleunigung führt. Der Wasserstrahlantrieb wirkt gr<strong>und</strong>sätzlich ebenso<br />

wie das Schaufelrad oder die Schiffsschraube: Das Wasser wird von vorn angesaugt, die Flügel der<br />

Pumpe, ähnlich den Flügeln der Schiffsschraube, erteilen ihm eine Beschleunigung, um es danach<br />

achtern auszustoßen. Nur der äußere Anblick ist verschieden, weil der Propeller, genauer gesagt der<br />

Pumpenimpeller, in ein Rohr im Inneren des Schiffes verlegt wurde. Ferner wird der Wasserstrahl<br />

nicht mehr unsichtbar unter Wasser ausgestoßen, sondern deutlich erkennbar aus einer über Wasser<br />

angeordneten Düse. Gerade an dieser Stelle tritt der Newtonsche Lehrsatz augenfällig in<br />

Erscheinung. Die Aktion des nach achtern hinaus gestoßenen Wasserstrahls löst eine<br />

Abb. 158 Schematische Darstellung einer dreistufigen Axialpumpe nach Hamilton, wie sie in den<br />

Vereinigten Staaten unter Lizenz auch von Buehler hergestellt wird. Man beachte die drei<br />

rotierenden Impeller, die drei Satz feststehender Leitflächen sowie die Strahlumlenkung an der<br />

Düse für Rückwärtsfahrt.<br />

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