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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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dem nächsten Entwurf eine bessere Bodenform ohne Staukeile zu geben. Da der Anfangspunkt des<br />

Staukeils mit seinem Knick eine plötzliche Umlenkung der Strömung erzwingt, wird man mit einer<br />

verbesserten Bodenform stets einen noch größeren Gewinn erzielen.<br />

Es ist ein mühseliges Unterfangen, ein Boot mehrere Male aufzuslippen, die Staukeile abzuändern<br />

<strong>und</strong> danach mittels Messfahrten den Effekt der Änderung festzustellen. Abgesehen von den Kosten<br />

empfindet der Fachmann einen gelinden Schrecken vor der Anzahl von Schraubenlöchern, die in<br />

den Boden des Bootes gebohrt werden müssen.<br />

Trimmklappen<br />

Erst in der Mitte der fünfziger Jahre kam die Idee zum Durchbruch, ähnliche Effekte mit hinten<br />

gegen den Spiegel gesetzten, veränderlichen Trimmflächen zu erreichen. In der anfänglichen<br />

Ausführung konnten sie nur bei stillstehendem Boot durch Schrauben nachgestellt werden. Als die<br />

Verstellung dann auch noch während der Fahrt mühelos vorgenommen werden konnte, hatte man<br />

das Ei des Kolumbus entdeckt. Die modernen Trimmklappen waren entstanden, deren vielfältige<br />

Möglichkeit bei weitem den Wert der Staukeile übertreffen.<br />

In rascher Folge haben sich die Trimmklappen ein weites Anwendungsgebiet erobert. Auch in den<br />

Schiffbauversuchsanstalten befasste man sich bereits mit ihnen. Bei den Motorbooten für Küsten-<br />

<strong>und</strong> Seerennen tauchten sie zum ersten mal im Jahre 1961 auf; heute fährt keines dieser Boote mehr<br />

ohne Trimmklappen! Deren Wirkungskreis soll nachstehend kurz erklärt werden.<br />

Nachstellbare Trimmklappen<br />

Diese sind nichts weiter als eine verbesserte Art von Staukeilen, deren Winkel nachstellbar ist. Da<br />

man sie ohne viel Mühe den Umständen anpassen kann, sind sie den klassischen Staukeilen<br />

überlegen. Man verwechsle sie aber nicht mit den regulierbaren Trimmklappen, die weiter unten<br />

beschrieben werden. Nachstellbar bedeutet nur, dass man bei stillstehendem Boot durch Spanner<br />

oder eine anderweitige Schraubvorrichtung den Anstellwinkel der Trimmflächen verändern kann.<br />

Der Eigner eines kleinen Sport-Rennbootes wird durch unkomplizierte, nachstellbare Klappen in<br />

die Lage versetzt, den besten Trimm je nach Brennstoffgewicht <strong>und</strong> eventuellem Wellengang<br />

herauszufinden. Unternimmt er statt dessen eine Ausfahrt mit seiner Familie, so wird er den Winkel<br />

reduzieren, um eine möglichst trockene Fahrt zu erreichen. Es gibt noch eine weitere Verfeinerung,<br />

die mittels einfacher, nachstellbarer Trimmklappen erreicht wird. Nicht wenige Boote nehmen in<br />

Fahrt etwas Krängung an, sei es als Folge des Schraubendrehmoments oder wegen ungünstiger<br />

Gewichtsverteilung an Bord. Wird die Trimmklappe auf der tauchenden Seite etwas mehr<br />

angestellt, so kann der krängende Effekt in Fahrt aufgehoben werden.<br />

Kalifornien ist die Heimat der Dragrennboote. Diese beginnen ihre Rennen fast aus dem Stillstand,<br />

um mit größter Beschleunigung die kurze Viertelmeilenstrecke zu absolvieren. Alle diese Boote<br />

verwenden Trimmklappen am Spiegel, die von Seite zu Seite durchlaufen. Man nennt sie dort<br />

Kavitationsplatten, <strong>und</strong> zwar ähneln sie der Darstellung in Abb. 199. In einer häufig benutzten<br />

Ausführung werden sie über Spannschrauben gegen den Spiegel selbst abgestützt <strong>und</strong> schaffen<br />

damit eine vorzügliche Möglichkeit zur Feineinstellung.<br />

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