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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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Aufschlagkräfte im Seegang<br />

Noch vor wenigen Jahren galt die Erfahrungsregel, dass <strong>schnelle</strong> Fahrt nur bei glattem oder kaum<br />

bewegtem Wasser möglich ist. Sobald mässiger Seegang herrschte, mussten <strong>schnelle</strong> Motorboote<br />

ihre Fahrt stark reduzieren, weil durch die beim Aufschlagen entstehenden Stöße die<br />

Innenverbände gefährden würden. Gebrochene Vorschiffsspanten sind in großer Zahl<br />

vorgekommen, ebenso leckgesprungene Böden. Seit in neuester Zeit <strong>Motorkreuzer</strong>rennen über<br />

offene Seestrecken organisiert wurden, lernte man diesen Gr<strong>und</strong>satz zu durchbrechen. Die<br />

Fragestellung wurde geändert: Welche Form des Bodens muss gewählt werden, damit Motorboote<br />

auch noch bei einigem Seegang <strong>schnelle</strong> Fahrt entwickeln können, ohne die Sicherheit ihrer<br />

Verbände durch heftiges Aufschlagen zu riskieren? Es galt als selbstverständlich, dass eine flache<br />

Bodenform angewandt werden muss, wenn man durch Gleiten hohe Geschwindigkeiten erreichen<br />

will. Aber gerade flache Formen leiden am stärksten unter dem Aufschlagen, da die plötzliche<br />

Verzögerung sehr große Stoßkräfte auslöst. Andererseits ist die flache Form am wenigsten<br />

geeignet, rein strukturell solche Stöße auszuhalten. Zwei Gegensätze standen einander gegenüber:<br />

eine zu tief gekielte Spantform eignet sich schlecht zum Gleiten, ein guter flacher Gleitboden<br />

dagegen kann im Seegang nicht ausgefahren werden. Die Suche nach Zwischenformen hat bereits<br />

große Erfolge erzielt. Inwiefern man durch geeignete Formgebung des Bodens die Stoßkräfte<br />

mildern kann, soll an Hand der drei zugehörigen Zeichnungen<br />

72<br />

Abb. 38 Aufschlagkräfte an einem<br />

Bootskörper in klassischer V-Spantform. Die<br />

eingetragenen relativen Werte hängen von<br />

Fallgeschwindigkeit <strong>und</strong> Querschnittsform<br />

des Bodens ab. Die größten Stoßkräfte<br />

entstehen, wenn die nach unten abgewinkelte<br />

Kimm zum Tragen kommt.

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