21.09.2013 Aufrufe

Motorkreuzer und schnelle Sportboote

Motorkreuzer und schnelle Sportboote

Motorkreuzer und schnelle Sportboote

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Der Propeller unter dem Schiff<br />

Sieht man in winterlichen Bootslagern unter den Boden der Motorboote <strong>und</strong> Segelyachten, so<br />

entdeckt man eine ganze Schau von Fehlern <strong>und</strong> Mängeln, die Antrieb <strong>und</strong> Manövrierfähigkeit der<br />

Boote schädigen. Kaum ein Viertel aller Boote bietet einem kritischen Auge den technischen <strong>und</strong><br />

auch ästhetischen Genuss eines wohlgeformten <strong>und</strong> gut angelegten Antriebs.<br />

Um einen guten <strong>und</strong> wirksamen Antrieb ausbilden zu können, müssen folgende drei Vorgänge<br />

wohlüberlegt aufeinander abgestimmt werden:<br />

a) die Arbeitsweise des Propellers <strong>und</strong> die Form des ungestörten Propellerstromes,<br />

b) das Zusammenwirken des Propellers mit den Störströmungen am Schiffskörper,<br />

c) die Umlenkung des Propellerstromes zum Zwecke des Steuerns in Vorwärts- <strong>und</strong><br />

Rückwärtsfahrt.<br />

Propellerstrom Wird ein Propeller durch den Antriebsmotor in Drehung versetzt, so saugt er<br />

Wasser von vorne an, erteilt dem Wasser eine Beschleunigung <strong>und</strong> stößt es nach achtern wieder<br />

aus. Der Propellerstrom, so wie er sich vom Schiff unbeeinflusst ausbilden würde, ist in Abb. 173<br />

zu erkennen. Die von vorn angesaugte Wassermenge erreicht direkt am Propeller ein Höchstmass<br />

von Beschleunigung. Dadurch bildet sich zwangsläufig eine Verengung bzw. Einschnürend des<br />

Propellerstromes aus, die man auch Kontraktion nennt. Gleichzeitig wird der Propellerstrom von<br />

den Flügeln des Propellers in Drehung versetzt, was man auch Drall oder Rotation nennt. Gerade<br />

dieses Verhalten kurz hinter dem Propeller muss man sich klar vor Augen halten, weil dort<br />

gewöhnlich das Ruderblatt in den Schraubenstrom gelegt wird. Schlecht steuernde Ruderblätter<br />

lassen sich mitunter dadurch verbessern, dass man ihre Flächen der Rotation des Schraubenstromes<br />

nach Art der Kontrapropeller anpasst. Ähnlich den Leitflächen im Gehäuse einer Kreiselpumpe soll<br />

dadurch die im Drall enthaltene Energie wieder gewonnen werden. Man rechnet allerdings nicht<br />

mit einem wirklichen Gewinn an Vorschub, sondern zielt auf zwei andersartige Vorteile, nämlich<br />

die Steuerwirkung zu verbessern <strong>und</strong> den Fahrtwiderstand des Ruderblattes, zu verringern.<br />

Abb. 173 Darstellung der Vorgänge im unbehinderten Schraubenstrahl. Das Wasser wird von vorn<br />

angesaugt <strong>und</strong> im Propeller beschleunigt, wobei gleichzeitig Einschnürung <strong>und</strong> Drall entstehen.<br />

348

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!