21.09.2013 Aufrufe

Motorkreuzer und schnelle Sportboote

Motorkreuzer und schnelle Sportboote

Motorkreuzer und schnelle Sportboote

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Abb. 32 Linienriss eines R<strong>und</strong>spantbootes, das zum Heck in eine scharfe Kimmkante übergeht. Der<br />

Spantenriss selbst wurde in vergrößertem Maßstab eingezeichnet, um die Spanteinteilung der<br />

nachfolgenden Spantenrisse zu erklären. Man beachte die vier Schnittsysteme: Wasserlinien,<br />

Spanten, Senten <strong>und</strong> senkrechte Schnitte.<br />

gungen <strong>und</strong> Spantenflächen verschiedener Linienrisse untereinander vergleichen kann. Außerdem<br />

wird durch die Zehnerteilung der Wasserlinienlänge die Berechnung der hydrostatischen Werte der<br />

Form erleichtert. An sämtlichen hier gezeigten Spantenrissen erkennt man links die Form des<br />

Achterschiffes, mit den halben Spanten von Nr. 0 bis 4, <strong>und</strong> rechts die Form des Vorschiffes, mit<br />

den halben Spanten von Nr. 5 bis 10. Der innerhalb der Abb. 32 gebotene Spantenriss zeichnet sich<br />

durch eine R<strong>und</strong>spantform aus, die am Spiegel in einen scharfen Knick übergeht. Eine solche Form<br />

eignet sich besonders gut für relative Geschwindigkeiten, die etwas höher liegen, als normalerweise<br />

für R<strong>und</strong>spantboote empfohlen wird, also über 12 bis etwa 16. Sie hat die Eigenschaft, stärkerem<br />

Vertrimmen entgegenzuwirken.<br />

Ausnahmsweise werden auch umgekehrte Formen ausgeführt, bei denen die vordere Bootshälfte<br />

eine Knickspantform zeigt, um nach achtern in die r<strong>und</strong>e Spantform überzugehen. Allerdings gibt<br />

es hierfür kaum eine stichhaltige Begründung. Die Sammlung der Spantenrisse soll nicht dazu<br />

dienen, der Querschnittsform eine übergroße Bedeutung beizulegen. Das Geheimnis der besten<br />

Linien steht beim Entwurf eines guten Schiffes erst an zweiter Stelle. Wichtiger ist die Wahl der<br />

bestgeeigneten Proportionen: Länge, Breite, Gewicht, Schwerpunktlage, Längsverlauf der<br />

Bodenform <strong>und</strong> Gestaltung des Antriebs.<br />

Im Bau von Handelsschiffen wird ein umfangreiches technisches <strong>und</strong> wirtschaftliches Sonderstudium<br />

zur Wahl der geeigneten Proportionen angestellt, ehe man sich mit der Schiffsform im<br />

einzelnen befasst. Was dort Tragfähigkeit heisst, bedeutet auf unserem Gebiet Wohnfähigkeit.<br />

Diese wird auch hier nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten auf Länge, Breite <strong>und</strong> Tiefe, aber auch<br />

auf Baukosten <strong>und</strong> Wirtschaftlichkeit im Betrieb untersucht <strong>und</strong> mit wechselnden Proportionen<br />

durchgerechnet. Dabei werden noch weitere Eigenschaften berücksichtigt, vor allem geringer<br />

Fahrtwiderstand, gute Stabilität <strong>und</strong> eventuell geforderte Eignung zur Fahrt auf See. Eine<br />

Untersuchung der bestgeeigneten Proportionen ist daher von größter Wichtigkeit; sie wird<br />

vorgenommen, noch ehe eine passende Spantform gewählt wird.<br />

64

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!