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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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mischer Auftrieb erzeugt, daß nicht mehr die ganze Stufenbreite zum Tragen des Gewichts des<br />

Bootes benötigt wurde. Es genügte, auf jeder Seite zwei Stützflächen zu belassen, <strong>und</strong> ein<br />

bedeutender Anteil des Reibungswiderstandes wurde ausgeschaltet. So entstand zunächst das<br />

Dreipunktboot, wie es in Abb. 116 dargestellt wird. Da beide Stützflächen weit auseinander lagen,<br />

da ferner eine sichere Auflagefläche am Heck bestand, besaßen diese Boote in hoher Fahrt eine<br />

stabile Lage auf dem Wasser.<br />

Je nach der Lastverteilung wurde ein größerer oder kleinerer Anteil des Gesamtgewichts auf die drei<br />

Flächen Übertragen. Ob man wohl die Reibung am Spiegel ganz ausschalten könnte? Dies schien<br />

zunächst unmöglich, denn bei einer solchen Trimmlage musste der Propeller ja teilweise aus<br />

dem Wasser herausragen. Da kam die Erleuchtung: Soll er getrost herausragen! Taucht nur der halbe<br />

Durchmesser ein, so arbeitet er als Oberflächenpropeller, was bereits in den zwanziger Jahren am<br />

Seeschlitten von Albert Hickmann vorexerziert worden war. Es genügt, den Durchmesser<br />

entsprechend zu vergrößern, damit der Pro-<br />

241<br />

Abb. 117 Das moderne Zweipunkt-<br />

Rennboot. Das gesamte<br />

Bootsgewicht wird nur noch von<br />

den beiden schmalen seitlichem<br />

Stützflächen getragen. Der<br />

Propeller taucht nur noch zur<br />

Hälfte seines Durchmessers, die<br />

Welle läufl frei oberhalb der<br />

Wasserfläche,<br />

peller wieder die gleiche Leistung aufs Wasser überträgt. Man erspart dann nicht nur die<br />

Reibungsfläche am achteren Bootskörper, sondern, was noch wichtiger ist, auch die Propellerwelle<br />

<strong>und</strong> ihr tragender Wellenbock werden nicht mehr durchs Wasser geschleift. Nur die Nabe des<br />

Wellenbockes berührt noch die Wasserfläche <strong>und</strong> sorgt für einen der Längsstabilität dienenden<br />

Kontakt, der zugleich auch die Tauchtiefe des Propellers reguliert. Damit war das Zweipunktboot<br />

geboren.<br />

Beim Zweipunktboot muss für sorgfältiges Ausbalancieren aller Kräfte gesorgt werden, <strong>und</strong> zwar<br />

nicht nur der Gewichtsverteilung, sondern auch der aus Antrieb <strong>und</strong> Widerstand herrührenden<br />

Schubkräfte. Gutes Ausbalancieren aller Längskräfte war die Voraussetzung für ein Gelingen dieses<br />

Experimentes. Es gelang so vorzüglich, dass diese Form längst das Feld beherrscht <strong>und</strong> auch heute<br />

noch bei den großen Booten der unbeschränkten Klasse allgemein angewandt wird.<br />

Aber nicht alle Glattwasser-Rennboote besitzen Stufen. Im Gegenteil, die Zahl der Rennboote<br />

ohne Bodenunterbrechung wird laufend größer. Das alte normale Knickspant- oder V-Boden-<br />

Boot kommt wieder zu Ehren, so wie es in Abb. 118 gezeigt wird. Nur die Spantform hat sich je nach<br />

Klasse <strong>und</strong> Rennen mehr oder weniger radikal gewandelt. Es gibt Rennklassen, bei denen<br />

Unterbrechungen durch eine Stufe nicht erlaubt sind <strong>und</strong> die trotzdem sehr hohe Geschwindigkeiten<br />

erreichen <strong>und</strong> ausgezeichneten Sport bieten. Keiner der erwähnten Rennkreuzer für Küsten- <strong>und</strong><br />

Seerennen besaß eine Stufe. Auch die be-

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