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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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seitlich achtern gegen das Mutterschiff fest belegt werden. Eine weitere Möglichkeit entsteht,<br />

wenn im Heck ein durch den Boden reichender Schacht für den Aussenbordmotor eingebaut<br />

wird. Dagegen hat man oft vergeblich versucht, den Aussenbordmotor direkt in einer<br />

Halterung am Mutterschiff anzusetzen.<br />

2. Propellerwelle vom Lichtaggregat antreiben: Ist das Lichtaggregat nicht gerade sehr klein, so<br />

kann die Hauptwelle von diesem mittels Rollenkette oder durch Keilriemen angetrieben<br />

werden. Dabei ist nur wichtig, dass ein Fachmann die passende Untersetzung errechnet, um<br />

mit geringer Leistung einen sehr grossen Propeller anzutreiben. Als Mindestleistung des<br />

Lichtaggregats soll man mit 1 /20 der Leistung des Hauptmotors rechnen. Dazu gehört ungefähr<br />

1 /3 der normalen Propellerdrehzahl.<br />

3. Einen Notmotor extra einbauen: Auch diese Lösung wurde oft ausgeführt. Nicht selten wird<br />

dafür ein Gelegenheitsmotor erworben, gebraucht, in gutem Zustand, mit einer Leistung<br />

zwischen einem Fünftel <strong>und</strong> einem Zehntel des Hauptmotors. In der Praxis ergaben sich<br />

manche Nachteile:<br />

An welcher Stelle kann er eingebaut werden?<br />

Ist ein Kettenantrieb auf die Hauptwelle möglich?<br />

Oder soll eine eigene Wellenanlage eingebaut werden?<br />

Auch ein ansetzbarer Z-Antrieb könnte verwandt werden. Kann der Motor jederzeit leicht<br />

gestartet werden?<br />

Muss für ihn eigens Benzin mitgeführt werden?<br />

Wenn ein solcher Hilfsmotor keine Nebenaufgabe hat, wie z. B. Batterien zu laden oder den<br />

Strom für einen Elektroherd zu liefern, so besteht die Gefahr, dass er im Falle wirklicher Not<br />

nicht funktioniert. Es ist vorgekommen, dass solche Notmotoren 20 Jahre lang unbenutzt<br />

standen <strong>und</strong> schliesslich als störend <strong>und</strong> nutzlos wieder ausgebaut wurden.<br />

4. Eine Hilfsbesegelung: Wer die Absicht hat, ozeanische Langfahrt zu betreiben, wird allein<br />

schon zur Schlingerdämpfung eine Stützbesegelung anwenden. Wird dann dafür gesorgt, dass<br />

das Boot unter Hilfsbesegelung allein steuerfähig ist, so wurde das Problem des Notantriebs<br />

gelöst - sofern jemand mit der Besegelung umzugehen versteht. Auf modernen <strong>Motorkreuzer</strong>n<br />

ist eine Hilfsbesegelung allein deshalb oft unerwünscht, weil man keinen hohen <strong>und</strong> gut<br />

abgestagten Mast fahren möchte. Er beeinträchtigt ebenso das Gesamtbild des Bootes wie die<br />

Bewegungsfreiheit an Bord.<br />

5. Hilferuf durch Funkspruch: Hierzu braucht man keine Worte zu verlieren, denn dieses<br />

Hilfsmittel empfiehlt sich von selbst. Es breitet sich immer mehr aus, seitdem fast überall auf<br />

der Welt ein Notruf auch empfangen <strong>und</strong> Hilfe ausgesandt wird. Um diese Hilfsbereitschaft<br />

auch weiter zu pflegen, darf der Ruf niemals durch Angst motiviert werden, sondern nur durch<br />

wirkliche Seenot. Erst kürzlich wurde die Besatzung einer Segelyacht von einem<br />

Hubschrauber gerettet, doch die verlassene Yacht trieb unbeschädigt wochenlang in der<br />

Gegend herum.<br />

Der Eigner eines 14-m-<strong>Motorkreuzer</strong>s, der über 20 Jahre lang mit nur einem Dieselmotor fuhr, aber<br />

einen kleinen Benzinmotor als Notantrieb besaß, erklärte uns: Niemals fiel der Hauptmotor aus,<br />

während ich an Bord war, doch neulich geschah es in meiner Abwesenheit zum ersten mal.<br />

Niemand suchte nach der Ursache, die gewiss mit Bordmitteln behoben werden konnte. Niemand<br />

bemühte sich, den Notmotor in Gang zu setzen. Man nahm die bald gebotene Schlepphilfe an <strong>und</strong><br />

kam auch so in zweitägigem Schlepp zum Liegeplatz.<br />

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