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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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auf weniger als einer Wellenlänge. In jedem Falle kommt einer ganz bestimmten Ge-schwindigkeit<br />

die größte Bedeutung zu, <strong>und</strong> das ist fast immer die höchste. Es kommt jedoch vor, dass man die<br />

Form nicht für Höchstgeschwindigkeit entwirft, sondern für wirtschaftliche Dauerfahrt. Dieser Fall<br />

tritt bei <strong>Motorkreuzer</strong>n nur selten auf, bei Arbeitsbooten gleicher Größen jedoch häufiger.<br />

Abb, 19 Anpassen der Bootsform an die Wellenbildung in Fahrt. Man errechnet die Länge der vom<br />

Boot erzeugten Welle für die höchste oder wichtigste Geschwindigkeit <strong>und</strong> entwirft die Bootsform<br />

derart ins Wellenbild hinein, dass ein spitzes Heck im zweiten Wellenberg endet. Die so<br />

entstandene Bootsform wird dann bei der gewünschten Länge abgeschnitten, wodurch von selbst<br />

der breite Spiegel entsteht, der für höhere Geschwindigkeiten notwendig ist. …Vergleiche Abb. 22.<br />

In welcher Art eine Schiffsform an die Wellenbildung angepasst wird, zeigt Abb. 19. Man sieht dort<br />

einen <strong>schnelle</strong>n sportlichen <strong>Motorkreuzer</strong>, dessen Unterwasserform genau in die erzeugte<br />

Eigenwelle hineingebaut wurde. Zu diesem Zweck wird zunächst die Wellenlänge errechnet, die zur<br />

höchsten oder wichtigsten Geschwindigkeit gehört. lm vorliegenden Falle ergab sie sich als fast<br />

doppelt so lang wie die WL-Länge des <strong>Motorkreuzer</strong>s. Nunmehr werden zeichnerisch Wellenlänge<br />

<strong>und</strong> Bootsform derart aufeinander abgestimmt, dass ein gedachtes spitzes Heck im zweiten<br />

Wellenberg endet. Man erreicht dadurch einen günstigen ungezwungenen Ablauf der Wasserfäden.<br />

Natürlich wird ein auf diese Art verlängertes Schiff nicht gewünscht. Wird das Boot nun bei der<br />

vorbestimmten Länge einfach abgeschnitten, so entsteht von selbst die richtige Form mit ihrem<br />

flachen, breiten Spiegel. Man betrachte die Vorgänge in der Zeichnung sehr aufmerksam, denn<br />

daraus lassen sich eine Reihe wichtiger Erkenntnisse ableiten;<br />

1. Der Spiegel als solcher ist nicht eine Erfindung der Mode oder der bequemen<br />

Inneneinrichtung, sondern eine natürliche Konsequenz von Geschwindigkeit <strong>und</strong><br />

Wellenlänge.<br />

2. Auch die Breite des Spiegels sowie die flache achtere Bodenpartie ergeben sich von selbst.<br />

3. Die mehr oder weniger gemäßigte Längsdurchbiegung des Kiels bzw. der Spantfußlinie<br />

entstehen auf natürliche Weise, das Unterwasserschiff passt sich harmonisch in die vom<br />

Wellensystem gebildete Mulde ein.<br />

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