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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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von der Yacht PASSAGEMAKER weitere Tausende von Seemeilen in ozeanischer Langfahrt mit<br />

Flopper- Stoppern zurückgelegt wurden, einschließlich auf dem Nordatlantik.<br />

Die Hauptmaße der beiden Flopper-Stopper sind in der Zeichnung erkennbar, <strong>und</strong> zwar hatte die<br />

tragende Fläche eine Größe von 20 Quadratdezimeter. Ihr offizieller Name ist BM-Stabilizer.<br />

Da die dämpfende Wirkung auf ihrem Zug nach unten beruht, der außerdem etwas nach achtern<br />

gerichtet ist, entsteht notwendigerweise ein gewisser Fahrtverlust. Er wird von Captain Beebe wie<br />

folgt angegeben: Auf Messfahrten in glattem Wasser erzielte das Boot eine Geschwindigkeit von 8<br />

Knoten. Nach Ausbringen der Rolldämpfer wurde ein Fahrtverlust von 0,7 Knoten festgestellt, das<br />

sind 9 Prozent der Geschwindigkeit.<br />

Der Eigner der Yacht MIRAGE von ähnlicher Größe schätzte, dass die Rolldämpfer bei 8 Knoten<br />

Fahrt im Seegang einen Verlust von nur 0,2 Knoten einbrachten, bei 11 Knoten Fahrt einen solchen<br />

von 0,4 Knoten. Es handelte sich hier um ein neues, schwer gebautes Schiff nach Art der Nordsee-<br />

Fischkutter, mit einer Gesamtlänge von 16 m, einer Breite von 4,42 in <strong>und</strong> einem Tiefgang von<br />

1,65 m. Beide Eigner schildern mit Begeisterung den Gewinn an Komfort <strong>und</strong> können sich eine<br />

ozeanische Langfahrt ohne Rolldämpfer dieser Art gar nicht mehr vorstellen. Der Smutje an Bord<br />

pflegte auszurufen: „Entweder Flopper-Stopper ausbringen oder es gibt kein warmes Essen!"<br />

Diese auf Zug nach unten beruhenden Rolldämpfer sollen sich für Geschwindigkeiten bis zu 12<br />

Knoten = 22 km/h eignen. Doch welche Motoryacht mit normalen Form- <strong>und</strong> Gewichtsverhältnissen<br />

ist wohl imstande, im Seegang diese Geschwindigkeit zu überschreiten?<br />

Vor den übrigen Verfahren zur Schlingerdämpfung haben die BM-Stabilisatoren folgende Vorteile:<br />

1. Keinerlei Anhänge werden an das Unterwasserschiff angesetzt, die bei Gr<strong>und</strong>berührung<br />

Schaden erleiden könnten.<br />

2. Die Anlagekosten sind verhältnismäßig gering, das Schiff braucht dazu nicht an Land gesetzt zu<br />

werden.<br />

3. Kein Raum im Inneren des Schiffskörpers wird beansprucht, wie es bei aktiven Schlingerflossen<br />

der Fall ist.<br />

4. Weder elektrischer Strom noch irgendeine andere sek<strong>und</strong>äre Kraftquelle wird zum Betrieb<br />

benötigt.<br />

5. Man muss zwar experimentieren, wahrscheinlich auch Änderungen vornehmen, doch sind diese<br />

nicht kostspielig.<br />

Einziger Nachteil: Das ganze Rigg muss von Hand ausgelegt <strong>und</strong> nach Gebrauch wieder eingeholt<br />

werden (was man auf langer Seefahrt auch als Vorteil ansehen kann). Captain Robert Beebe faste<br />

seine Erfahrungen wie folgt zusammen: Mit r<strong>und</strong> 50 000 Seemeilen Kreuzfahrt über See hat sich<br />

die Brauchbarkeit der Flopper-Stopper bei jedem Seegang bewährt. Sie dämpfen 2 /3 der<br />

Rollschwingungen weg <strong>und</strong> machen dadurch die ozeanische Langfahrt erst zu einem Genuss. Eine<br />

ähnliche günstige Wirkung, sagt Beebe, kann man nur noch von aktivierten Dämpfungs-flossen<br />

erwarten, jedoch zu einem erheblich höheren Preis.<br />

Es sei besonders darauf hingewiesen, dass die beiden ausladenden Bäume große Kräfte aufzunehmen<br />

haben. Deshalb sind nicht nur diese, sondern auch alle Beschläge <strong>und</strong> die<br />

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