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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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Leistung am Propeller = PSa Sie unterscheidet sich von der wahren Bremsleistung am<br />

Flansch eines auf dem Prüfstand vollständig ausgerüstet untersuchten Bootsmotors nur durch die so<br />

genannten Einbau- <strong>und</strong> Wellenleitungsverluste. Einbauverluste entstehen vor allem durch eine<br />

lange, mitunter nicht gut dimensionierte Auspuffleitung, ferner durch ein vielleicht auf dem<br />

Prüfstand nicht mit gemessenes Untersetzungsgetriebe. Hinzu kommt die zur Drehung der Welle<br />

aufzuwendende Leistung. Die Kenntnis der PSa-Leistung ist von gr<strong>und</strong>sätzlicher Wichtigkeit bei<br />

der Berechnung der Schiffsgeschwindigkeit sowie des Propellers. Sie kann nicht direkt gemessen<br />

werden, sondern man begnügt sich mit einem Näherungswert durch Schätzung verb<strong>und</strong>en mit<br />

Erfahrung.<br />

Effektive Schleppleistung EPS Dieser Ausdruck stammt aus dem Schiffbau-Versuchswesen.<br />

Am Modell wird zu jeder Geschwindigkeit ein Widerstand in Gramm gemessen. Dieser wird auf die<br />

Großausführung umgerechnet, jedoch nicht in kg angegeben, sondern unter Bezug auf die<br />

Geschwindigkeit in EPS, nämlich effektive Schlepp-PS. Das ist diejenige Leistung, die am<br />

Schleppseil aufgebracht werden müsste, wenn das fertige Schiff durch Schleppen in Fahrt versetzt<br />

werden würde. Die für Eigenantrieb benötigte Motorleistung wird über einen längeren<br />

Rechnungsweg ermittelt; sie ist durchschnittlich doppelt so hoch wie die vom Schiffswiderstand<br />

geforderte EPS- Leistung.<br />

Normleistungen Um der Bestimmung der Motorleistung für technische Zwecke,<br />

aber auch als ges<strong>und</strong>e Verkaufsgr<strong>und</strong>lage die nötige Einheitlichkeit zu geben, haben die<br />

Normeninstitute zahlreicher Länder genaue Vorschriften über die Untersuchungsbedingungen<br />

erlassen. Die Bremsleistung eines Motors, gemessen nach den DIN-Vorschriften, heißt in<br />

Deutschland DIN-PS. Die entsprechende englische Bezeichnung ist BSI, British Standards Institute,<br />

die amerikanische SAE, die italienische LUNA <strong>und</strong> die schwedische SMMT. Im einzelnen<br />

bestehen zwischen diesen recht bedeutende Unterschiede, doch sind Bestrebungen im Gang, diese<br />

zunächst für den europäischen Bereich zu vereinheitlichen.<br />

DIN-PS für Fahrzeugmotoren Diese mit DIN 70 020 bezeichnete Norm wird in deutschen<br />

Motorenprospekten allgemein angewandt. Während der Leistungsmessung muss der Motor folgende<br />

Ausrüstung besitzen: Luftfilter, Kühlwasserpumpe bzw. Kühlgebläse, Brennstoffpumpe,<br />

Einspritzpumpe <strong>und</strong> unbelastete Lichtmaschine. Es befindet sich also kein Bootswendegetriebe am<br />

Motor, die Leistungsmessung wird wie oben unter Brems-PS am Schwungrad vorgenommen. Sie<br />

ist Höchstleistung, also nicht überlastbar <strong>und</strong> auch nicht Dauerleistung.<br />

Um von der DIN-PS-Leistung auf die wahre, am Flansch des Wendegetriebes verfügbare Leistung<br />

zu kommen (oben Wellen-PS genannt), müssen durchschnittlich 3 bis 5 Prozent abgezogen werden.<br />

Oft werden noch weitere Hilfselemente an den Motor angeschlossen: eine zusätzliche größere<br />

Lichtmaschine, Lenzpumpe, Kühlkompressor, Antrieb von Decksmaschinen usw. Auch für deren<br />

Verbrauch muss dann ein weiterer Abzug in Rechnung gestellt werden.<br />

Unter der Bezeichnung DIN 6270 gibt es eine weitere Leistungsnorm für ortsfeste Motoren,<br />

Schiffsmotoren <strong>und</strong> solche für Schienenfahrzeuge, die aber auf Bootsmotoren nicht angewandt wird.<br />

SAE-PS Die von der amerikanischen Society of Automotive Engineers<br />

herausgegebenen Vorschriften zur Leistungsprüfung für Fahrzeugmotoren sind den deutschen nicht<br />

unähnlich, doch wird der Auspuffschalldämpfer sowie jede Kraft verzehrende, zum Prüflauf nicht<br />

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