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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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Die Werte für MG finden sich oben in der letzten Spalte mit aufgeführt. Folglich rechnet man:<br />

2,<br />

80<br />

10- m- <strong>Motorkreuzer</strong> t 2,<br />

8Sek<strong>und</strong>en<br />

1,<br />

0<br />

6,<br />

00<br />

30- m- Motoryacht t 6,<br />

9Sek<strong>und</strong>en<br />

0,<br />

87<br />

Fällt die Rollperiode wesentlich kürzer aus, so besitzt das Boot eine übertrieben hohe<br />

Anfangsstabilität. Diese ist in glattem Wasser ohne Bedeutung, auch bei kurzer Fahrt in mäßigem<br />

Seegang nicht besonders störend. Will man aber lange Strecken mit Häufigkeit über See<br />

zurücklegen, so wird man unter den heftigen Bewegungen des Schiffes leiden. Zeigt ein Schiff<br />

dagegen eine wesentlich längere Rollzeit, so ist seine Anfangsstabilität zu gering, ja vielleicht<br />

sogar gefährlich niedrig. Solche zweifelhaften Stabilitätsverhältnisse sollte man dann besser von<br />

einem Fachmann untersuchen lassen. Selbst bei normaler Binnenfahrt gibt es Boote mit<br />

gefährdeten Stabilitätsverhältnissen, nämlich wenn zu schmale Boote mit zu hohen Aufbauten<br />

versehen werden.<br />

Oben genannte abgekürzte Rollzeitformel gilt nur mit Annäherung. Man darf sie keineswegs dazu<br />

verwenden, die genaue metazentrische Höhe danach bestimmen zu wollen. Es kommt noch der<br />

Einfluss der beim Rollen mitgerissenen Wassermenge hinzu, die wiederum von der<br />

Unterwasserform, dem Totholz <strong>und</strong> den Anhängen abhängt. Doch im so genannten<br />

Krängungsversuch wird ein sehr präzises Mittel geboten, die metazentrische Höhe sowie die Lage<br />

des Gesamt-Gewichtsschwerpunktes mit großer Genauigkeit festzustellen. Oft unternahmen wir<br />

Krängungsversuche, um bei größeren Booten die metazentrische Höhe <strong>und</strong> dadurch die Lage des<br />

Gewichtsschwerpunktes festzustellen. Stets wurde zugleich auch die Rollzeit gemessen. Dabei<br />

stellte sich heraus, dass der Korrekturfaktor zur Weißschen Rollzeitformel so nahe um 1 lag, dass<br />

auf die Korrektur einfach verzichtet werden konnte. Allein aus diesem Gr<strong>und</strong>e konnte dem Leser<br />

die vereinfachte Berechnung der Rollperiode geboten werden.<br />

Innenballast zur Vergrößerung der Stabilität?<br />

In manchen an der Küste gelegenen Yachthäfen wurde die Sitte gepflegt, die <strong>Motorkreuzer</strong> durch<br />

nachträglich an Bord gestauten Innenballast seetüchtiger, d. h. stabiler machen zu wollen. Solche<br />

Maßnahmen werden gewöhnlich rein gefühlsmäßig verteidigt oder begründet, etwa folgender Art:<br />

a) Wenn Segelyachten ein großes Ballastgewicht benötigen, dann sollte etwas Ballast auch einem<br />

<strong>Motorkreuzer</strong> gut tun.<br />

b) Wahrscheinlich hat die Werft keinen Ballast eingebaut, um die Kosten zu sparen.<br />

c) Ein ballastloses Boot kann sich im Seegang doch unmöglich als gut <strong>und</strong> sicher bewähren.<br />

d) Fast alle Boote im Klub fahren Innenballast, folglich muss schon etwas Wahres daran sein.<br />

Innenballast hat bei Motorbooten normaler Längen-Breiten-Tiefen-Verhältnisse keinen an-<br />

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