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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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Nach dem reinen Ableseverfahren hätte man nun für das erstgenannte Motorboot mit 95 PS<br />

Motorleistung folgende Propellerabmessungen erhalten:<br />

für 3000 U/min: Durchmesser = 310 mm, Steigung = 255 mm<br />

für 1500 U/min: Durchmesser = 470 mm, Steigung = 510 mm<br />

Diese auf sehr einfache Weise abgelesenen Werte dürften sogar den Genauigkeitsgrad des anfangs<br />

erwähnten Propellergenies übertreffen. Jedoch sei ausdrücklich die Ungenauigkeit der<br />

vorstehenden Vereinfachung betont. Es liegt in der Natur der Sache, dass zwar eine gute<br />

Annäherung an den geeignetsten Durchmesser gef<strong>und</strong>en werden kann, nicht aber an die am besten<br />

passende Steigung. Allein zum aufgeführten Beispiel bedenke man, dass durch Ansetzen des<br />

Untersetzungsgetriebes ein besserer Wirkungsgrad verb<strong>und</strong>en mit geringerem Slip des Propellers<br />

erzielt wird. Doch die Steigung wurde abgelesen, als bliebe der Slip unverändert. Es wurde<br />

versucht, auf diese Tendenz hinzuweisen, indem links unten eine Angabe auf mehr Slip hinweist,<br />

rechts oben dagegen auf weniger Slip. Verwendet man statt des normalen dreiflügeligen<br />

Propellers eine andere Flügelzahl, so empfiehlt sich eine geringfügige Änderung des<br />

Durchmessers. Nachstehende Gegenüberstellung liefert hierzu brauchbare Zahlenwerte:<br />

Durchmesser-Änderung gegenüber drei flügeligem Propeller<br />

Durchmesser<br />

zweiflügeliger Propeller 3 Prozent größer<br />

vierflügeliger Propeller 2 1 /2 .Prozent kleiner<br />

fünfflügeliger Propeller 3 1 /2 .Prozent kleiner<br />

sechsflügeliger Propeller 4 Prozent kleiner<br />

In den weitaus meisten Fällen werden geringe Mängel in den Abmessungen des unter dem Schiff<br />

befindlichen Propellers einfach durch Anpassung der Drehzahl ausgeglichen. Dieses ist ein großer<br />

Vorteil auf dem Sondergebiet der <strong>Motorkreuzer</strong> <strong>und</strong> <strong>schnelle</strong>n Boote, der beim großen Handels-<br />

oder gar Kriegsschiff nicht zulässig ist. Wenn dort ein Propeller für die Drehzahl von 110 U/min<br />

bei bestimmter Fahrt <strong>und</strong> gegebenem Tiefgang errechnet wird, so zielen alle Bemühungen<br />

darauf hin, die richtige Motorbelastung durch den Propeller auch genau bei 110 U/min zu<br />

erreichen, nicht etwa bei 100 U/min, auch nicht bei 120 U/min. In beiden Fällen würde die<br />

Wirtschaftlichkeit erheblich gestört werden, <strong>und</strong> der Antriebsmotor würde unter ungünstiger<br />

Belastung bei nicht vorgeplanter Drehzahl leiden.<br />

Viele Propelleramateure versuchen, die Geschwindigkeit eines nicht befriedigenden Bootes<br />

dadurch zu verbessern, dass sie einen Propeller mit größerer Steigung verwenden, wobei natürlich<br />

zwecks gleicher Leistungsaufnahme der Durchmesser kleiner ausgeführt werden muss. In 95<br />

Prozent aller Fälle scheitert der Versuch. Es hat sich tausendfach bewährt, in Fällen des<br />

Zweifels den Durchmesser zu vergrößern <strong>und</strong> die Steigung gegenüber einem unzulänglichen<br />

Propeller zu verringern.<br />

Wie groß der Einfluss der Drehzahl auf die Leistungsaufnahme des Propellers ist, soll anhand<br />

einer Tabelle gezeigt werden. Dazu wurden Propellerabmessungen mittlerer Größe gewählt, wie<br />

sie in der Praxis mit mehr als normaler Frequenz auftraten, das ist ein<br />

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