21.09.2013 Aufrufe

Motorkreuzer und schnelle Sportboote

Motorkreuzer und schnelle Sportboote

Motorkreuzer und schnelle Sportboote

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

gebaut. In das vorhandene Auspuffrohr wurde unten eine kleine Auffangmuschel eingeschweißt,<br />

die zu einem außen angesetzten Wasserrohr führte, Dieses wurde dazu verwandt, einen zweiten<br />

Sprühregen im achteren Auspufftopf zu speisen. Dazu ließen wir uns von der Hoffnung leiten, dass<br />

das schnell am Boden des langen Auspufftopfes dahin schießende Wasser von selbst nach oben<br />

strömen würde, ferner, dass es dort auch noch ein Mindestmass von Druck habe, um den<br />

Sprühregen auszubilden.<br />

Wir waren gespannt, ob diese technische Spekulation Erfolg haben würde. Sie hatte! Als das Schiff<br />

wieder zu Wasser kam <strong>und</strong> der Motor in Gang gesetzt wurde, stellte sich ein geradezu<br />

verblüffender Erfolg ein. Das Auspuffgeräusch hatte sich so stark verringert, dass nicht einmal<br />

mehr ein f-f-f-f-f-f zu hören war, sondern vielleicht eben noch ein gehauchtes h-h-h-h-h-h.<br />

Man hörte eigentlich nur das Plätschern des heraus fallenden Kühlwassers. Keine Art von<br />

Schalldämpfung verbindet eine so grosse Wirksamkeit mit einem so geringen Gegendruck wie die<br />

Vermischung der Auspuffgase mit dem Kühlwasser des Motors. Dass der Gegendruck auch in<br />

diesem Falle nachgelassen hatte, nachdem die Lochrohre <strong>und</strong> Dämmbleche ausgebaut worden<br />

waren, konnte deutlich an einer kleinen Erhöhung der Drehzahl des Motors abgelesen werden. Das<br />

heißt, außer optimaler Schalldämpfung ergab sich noch ein kleiner Gewinn an Geschwindigkeit.<br />

Es gibt aber noch eine vereinfachte Ausführung, die wir oft anwandten, wenn eine so weitgehende<br />

Schalldämpfung nicht angestrebt wurde. Wirft man einen Blick auf die bereits vorher gebrachte<br />

Abb. 220, so erkennt man, dass kurz vor dem Heck ein zweiter, kleinerer Auspufftopf eingebaut<br />

wurde. Hier wurde gänzlich auf die etwas kostspielige Auffang-vorrichtung <strong>und</strong> Wasserumleitung<br />

verzichtet. Stattdessen wird das vom Motor kommende Rohr innerhalb des Schalldämpfers zu einer<br />

ovalen Austrittsöffnung abgeflacht. Dadurch ähnelt es den Auspuff-Endstücken, wie man sie an<br />

Motorrädern findet. Innerhalb des kleinen Auspufftopfes wurde die untere flache Austrittskante<br />

etwas nach oben abgebogen, man könnte sagen löffelartig, um eine erneute Verwirbelung des unten<br />

strömenden Kühlwassers mit den Gasen zu erreichen. Auch diese Schalldämpfung hat sich<br />

bewährt, sie reicht jedoch nicht an den Effekt des zweiten Sprühregen-Schalldämpfers heran.<br />

Wasserfalle zur Schalldämpfung<br />

Es gibt eine noch einfachere Möglichkeit, die schalldämpfende Wirkung des Kühlwassers weit<br />

achtern im Auspuffrohr erneut anzuregen. Dabei wird auf jede Expansionskammer verzichtet,<br />

weshalb sie den Namen Wasserfalle bekam. Wie immer wird vorausgesetzt, dass nach Verlauf<br />

einer gewissen Rohrlänge der größte Teil des eingespritzten Kühlwassers glatt am Boden des<br />

Rohres dahinströmt. Ziemlich weit achtern wird unten in das Auspuffrohr ein Schnitt hineingesägt,<br />

<strong>und</strong> zwar unter einem Winkel von 45 Grad nach achtern zeigend <strong>und</strong> nur ¼ der Höhe bzw. des<br />

Durchmessers des Rohres erfassend. Dort wird ein passendes Blechstück eingeschweißt, die<br />

eigentliche Wasserfalle. Sie erzeugt zwar eine Querschnittsverengung von knapp 20 Prozent, doch<br />

erfasst sie die gesamte unten fließende Wassermasse. Diese wird in die Höhe geschleudert <strong>und</strong><br />

vermischt sich erneut mit den Auspuffgasen.<br />

Auch hier reicht der Effekt nicht an denjenigen eines wohlproportionierten Schalldämpfers heran.<br />

Er ist jedoch beträchtlich, wenn man ihn mit dem Geräusch eines glatten Rohres vergleicht. Man<br />

kann die Querschnittsverengung vollkommen vermeiden, indem das Rohr<br />

437

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!