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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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„Queen Mary" 1936 – 1967 Länge WL = 306 m, Geschwindigkeit 56,7 km/h Geschw.-Grad R =<br />

3,24<br />

Abb. 6 Obwohl große Fahrgastschiffe hohe absolute Geschwindigkeiten erreichen, kommen sie ihrer<br />

Länge wegen nur auf niedrige Geschwindigkeitsgrade. Die grand old lady der atlantischen<br />

Passagierschifffahrt, Queen Mary, erreichte zwar eine Fahrt von 30,6 Knoten = 56,7 km/h, doch<br />

gehört dazu nur ein Geschwindigkeitsgrad von R = 3,24. Deutlich erkennt man zwei Wellenlängen<br />

an ihrer Bordwand. Die 33 Jahre später erbaute neue „Queen Elizabeth 2" kommt mit einer WL-<br />

Länge von 280 m <strong>und</strong> einer Geschwindigkeit von 28,5 Knoten auf den ähnlichen Wert von R = 3,15.<br />

Zeichnung:<br />

O.Mikhno<br />

Wurde bei einem <strong>schnelle</strong>n Motorboot ein teilweiser dynamischer Auftrieb gewonnen, so<br />

liegt die Frage nahe, ob nicht mit größerer Motorleistung <strong>und</strong> entsprechend höherer<br />

Geschwindigkeit der Zustand des echten oder vollständigen Gleitens erreicht werden<br />

könnte. Das ist in der Tat möglich <strong>und</strong> wird auch oft erzielt. Je höher die relative<br />

Geschwindigkeit ansteigt, desto größer wird der von dynamischen Kräften getragene<br />

Anteil des Bootsgewichtes. Sehr <strong>schnelle</strong> leichte Boote, vor allem Motorrennboote,<br />

erreichen den Zustand des echten Gleitens. Das gesamte Gewicht wird vom dynamischen<br />

Auftrieb getragen, wobei das Boot die Wasseroberfläche gerade eben berührt.<br />

Wellenbildung<br />

Jedes fahrende Boot bewirkt eine Störung der freien Oberfläche des Wassers. Das<br />

Vorschiff verdrängt eine gewisse Wassermenge. Diese strömt am Heck zurück, um den<br />

Hohlraum zu füllen. Durch diese Störung entstehen Oberflächenwellen, welche einen Teil<br />

der Antriebsenergie forttragen. Es wird also Motorleistung vergeudet, um Wellen zu<br />

erzeugen, die niemandem etwas nützen.<br />

Je weniger Wasser vom Boot verdrängt wird, desto kleiner wird der zur Wellenbildung<br />

verwandte Anteil der Motorleistung. Mit jeder Welle läuft Brennstoff weg, nutzlos,<br />

unwiederbringlich. Mehr noch, er stört andere Boote <strong>und</strong> richtet sogar Zerstörungen am<br />

Ufer an. Bei beginnendem Gleiten wird eine geringere Wassermenge verdrängt als denn<br />

Bootsgewicht entspricht. Es ist leicht einzusehen, dass der Widerstand dabei geringer<br />

wird, d. h., dass Motorleistung eingespart wird. Könnte man den Zustand des echten<br />

Gleitens erreichen, so würde überhaupt keine Wellenbildung mehr stattfinden (ein<br />

physikalisch echtes Gleiten gibt es leider nicht).<br />

Als Gegenstück sei nun die sehr langsame Fahrt betrachtet.<br />

Auch bei dieser entsteht fast keine Wellenbildung; kaum eine Kräuselung der<br />

Wasseroberfläche macht sich erkennbar. Da hierbei kein Brennstoff von der Welle<br />

fortgetragen wird, da ferner die Antriebsver-<br />

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