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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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struieren. Man hatte den Eindruck, dass außer Miss BARDAHl auch NOTRE DAME durch<br />

aerodynamischen Auftrieb angehoben wurde <strong>und</strong> der Fahrer dadurch die Kontrolle über das<br />

Boot verlor. Sie vollführte in der Luft eine heftige Wendung <strong>und</strong> stürzte genau auf die<br />

anbrausende Miss BUDWEISER, <strong>und</strong> zwar gerade in dem kritischen Moment, als beide Boote bei<br />

höchster Motorleistung um einen knappen Vorsprung kämpften.<br />

Gewiss werden auch in Zukunft höchste Geschwindigkeiten auf dem Wasser gefahren werden. John<br />

Cobbs tödlicher Unfall hielt Donald Campbell nicht davon ab, immer weiter hinaufkletternde<br />

Rekordfahrten zu unternehmen, bis schließlich auch ihn das Schicksal traf. „Falls es passieren<br />

sollte", so hatte er kurz vorher erklärt, „so soll es wenigstens bei verdammt hoher Geschwindigkeit<br />

geschehen."<br />

In den letzten 20 Jahren gab es in der unbegrenzten Rennbootklasse sechs tödliche Unfälle. Das<br />

Tragische des Jahres 1966 ist, dass die Hälfte dieser Unfälle am selben Tage, <strong>und</strong> zwar innerhalb<br />

von drei St<strong>und</strong>en geschah.<br />

Abb. 121 Als das kleine Zweipunkt-Rennboot Alter Ego" um 1950 nach Europa kam, um in<br />

Italien an Motorbootrennen teilzunehmen, erregte es durch seine Erfolge großes Aufsehen. Zum<br />

erstenmal sah man in Europa das neue Prinzip vor Augen. Zeichnung: 0.<br />

Mikhno<br />

Einer der erfahrensten Männer im Bau von Rennbooten <strong>und</strong> Rekordbooten für höchste<br />

Geschwindigkeit ist Les Staudacher. Aus seiner Werkstatt stammt die Mehrzahl der amerikanischen<br />

Boote der unbeschränkten Klasse, angefangen von der geliebten MY SWEETY über<br />

viele Zweipunktboote mit halbgetauchten Propellern bis zum Düsen-Versuchsboot Miss STARS<br />

AND STRIPES II. Auch er geriet bei Unfällen in höchster Fahrt zweimal in Gefahr, kam jedoch<br />

stets mit dem Leben davon. Seine Erfahrungen sind ebenso von menschlichem wie technischem<br />

Interesse, <strong>und</strong> zwar drückte er sich wie folgt aus: „Bis zu einer Fahrt von 300 km/h ist<br />

Rennbootfahren ein Vergnügen. Passiert etwas, so kann man noch ohne Schwierigkeiten aus dem<br />

Boot herauskommen. Bei 320 km/h werde ich nachdenklich, <strong>und</strong> darüber wird es riskant! Während<br />

einer Probefahrt beobachtete ich, wie der Geschwindigkeitsanzeiger die 400 km/h überschritt, wie<br />

die 450 km/h erreicht wurden, <strong>und</strong> ein innerer Zwang trieb mich, zu versuchen, auf 480 km/h (300<br />

miles/h) zu kommen. Plötzlich traten alarmierende Störungen auf, das Boot geriet außer Kontrolle,<br />

weil das Ruderblatt abgebrochen war. Bei dieser hohen Fahrt konnte ich nicht aus dem Boot<br />

herauskommen, doch 300 m vor dem Ufer gelang es mir schließlich. Dann aber wurde ich, an der<br />

Wasseroberfläche dahinschießend, noch bis 50 m tief in den Ufersumpf hineingeschleudert."<br />

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