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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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samte Wellenbild bedeutend verstärkt. Wenn also ein <strong>Motorkreuzer</strong> von 16 m WL- Länge mit<br />

einer Geschwindigkeit von 21 km/h fährt, so liegt er bereits im Gebiet der stärksten Eigenwelle.<br />

Findet die Fahrt auch noch auf einer Wassertiefe von durchschnittlich 4,85 m statt, so wird die<br />

örtliche Stauwelle angeregt, die sich dann zur Eigenwelle summiert. Der <strong>Motorkreuzer</strong> steckt<br />

dabei in einer Zwangsjacke unglücklichster, aber natürlicher Umstände. Dabei wird der Boden des<br />

Flussbettes keineswegs berührt, im Gegenteil, es befindet sich mehr als reichlich freies Wasser unter<br />

dem Kiel.<br />

Die örtliche Stauwelle ist gleichbedeutend der größten Wellenlänge, die sich auf gegebener<br />

Wassertiefe ausbilden kann. Selbst lang anhaltende Windeinwirkung über relativ flachem Wasser<br />

ist nicht imstande, die Länge der Wellen zu vergrößern, nur noch eine Zunahme der Höhe ist<br />

möglich, <strong>und</strong> damit die Entstehung ständiger Brecher. Die Länge der örtlich bedingten oder<br />

kritischen Stauwelle ist gleich dem 6,28fachen der Wassertiefe.<br />

Die Fortschrittsgeschwindigkeit dieser selben Welle in m / sek ist gleich3 , 13<br />

Wassertiefe<br />

.<br />

Besonders auf Seen, aber auch auf breiten teilweise flachen Flüssen findet man recht oft Gelegenheit,<br />

das Entstehen der Stauwelle zu beobachten. So ist z. B. ein Passagierdienst auf einem größeren<br />

deutschen See bekannt, der sich teilweise in genügender Wassertiefe abspielt, dann aber in den<br />

flacheren Bereich der kritischen Tiefe übergeht. Da das Boot normalerweise etwas <strong>schnelle</strong>r ist als<br />

der Wellengeschwindigkeit auf der kritischen Wassertiefe entspricht, wird es in seiner Fahrt<br />

plötzlich behindert, sobald es ins flachere Gebiet eindringt. Dieses Abbremsen der Fahrt geschieht<br />

in so auffälliger Form, dass die Fahrgäste durch die Fahrtverzögerung in ihren Sitzen regelrecht<br />

nach vorn rutschen. Zugleich bäumt sich hinter dem Heck eine mächtige Welle auf. Diese entsteht<br />

als Folge der Überlagerung von bootseigener Heckwelle <strong>und</strong> örtlicher Stauwelle. Gelangt man in<br />

ein solches Gebiet, so kann man eine eigenartige Charakteristik der kritischen Stauwelle erkennen:<br />

sie läuft dem Boot nicht mehr in der schrägen Staffelung der Heckwellen nach, sondern steht genau<br />

quer zur Fahrtrichtung des Bootes, wobei sie eine unwahrscheinlich große Breitenausdehnung<br />

annehmen kann.<br />

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