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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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der Wasseroberfläche durch spürbares Zucken. Zugleich verliert es einen Teil seiner Kursstabilität<br />

<strong>und</strong> versucht auszuscheren, sofern es daran nicht durch unter dem Boden herausragende<br />

Leitflossen gehindert wird. Der Fahrer kann geradezu mit Präzision feststellen, von welchem<br />

Moment an das Boot nicht mehr im Wasser fährt, sondern an der Oberfläche dahin gleitet.<br />

Jede Berührung des Bootskörpers mit dem Wasser erzeugt notwendigerweise eine, wenn auch<br />

kleine, Vertiefung. Rein physikalisch gesehen besteht daher selbst im Zustande höchster<br />

Gleitgeschwindigkeit noch ein Restanteil von statischer Verdrängung, was aber ohne Einfluss auf<br />

die Bestimmung der optimalen Form des Gleitbodens ist. Daher wird auch weiterhin vom Zustand<br />

des reinen Gleitens gesprochen werden, weil der winzige Restanteil statischer Verdrängung vom<br />

praktischen Standpunkt aus übergangen werden kann. Es sind schon Rennboote gebaut worden,<br />

die in reinster Form den Zustand des echten Gleitens verkörpern. Hier ist vor allem ein<br />

Außenbord-Weltrekordboot zu erwähnen. Bei diesem wurde die Form des Bootskörpers so schmal<br />

<strong>und</strong> niedrig gehalten, dass der Fahrer liegend ins Boot getragen werden muss, wo er sich kaum<br />

rühren konnte. In hoher Fahrt wurde der dynamische Auftrieb der Luft, nicht des Wassers, so<br />

vorteilhaft von der Bootsform ausgenutzt, dass das Boot dicht über der Wasseroberfläche, jedoch<br />

frei von jeder direkten Berührung mit dem Wasser dahin schoss. Der einzige Kontakt zum Wasser<br />

bestand im Propeller <strong>und</strong> seinem Antriebsgehäuse, im Sinne dieses Buches über <strong>Motorkreuzer</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>schnelle</strong> Boote darf allerdings ein solcher Fahrtzustand nicht als reines Gleiten bezeichnet werden,<br />

sondern als das, was es wirklich ist, nämlich als Fliegen mit Antrieb durch einen Schiffspropeller.<br />

Vergleichende Tabelle der vier Fahrtzustände<br />

In der Literatur findet man relative Geschwindigkeiten nicht selten im englischen Maßsystem<br />

Fahrtzustände Geschwindigkeitsgrad<br />

ausgedrückt, d. h. mit der Geschwindigkeit in Knoten <strong>und</strong> der WL-Länge in Fuß. Nachstehend wird<br />

der Umrechnungsfaktor gegeben, um den metrischen R-Wert leicht ermitteln zu können, wie er in<br />

vorliegender Arbeit überall angewandt wird. Hinzugefügt wurde ferner der Umrechnungsfaktor<br />

zur so genannten Froudeschen Zahl, dem dimensionslosen Geschwindigkeitsgrad, wie man ihn<br />

gewöhnlich in wissenschaftlichen Abhandlungen findet. Schließlich wurde auch der<br />

Umrechnungsfaktor für diejenigen Fälle genannt, in denen die relative Geschwindigkeit in Knoten<br />

<strong>und</strong> Metern angegeben wurde.<br />

Relative Geschwindigkeit<br />

Beispiele mit Geschwindigkeitsgrad in km/h<br />

LWL = 9 m LWL = 25 m LWL = 100m<br />

Treiben 0 bis 1 bis 3 km/h bis 5 km/h bis 10 km/h<br />

Fahren 1 bis 8 3 bis 24 5 bis 40 10 bis 80<br />

teilweises Gleiten 8 bis 20 24 bis 60 40 bis 100 80 bis 200<br />

vollständiges Gleiten über 20 über 60 über 100 über 200<br />

Englisch: Knoten <strong>und</strong> Fuss …..X 3,355 = R<br />

Froudesche Zahl ……………....X 11,277 = R<br />

Fahrt in Knoten, Länge in m ...X 1,852 = R<br />

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