21.09.2013 Aufrufe

Motorkreuzer und schnelle Sportboote

Motorkreuzer und schnelle Sportboote

Motorkreuzer und schnelle Sportboote

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

im achteren Bereich, so wirkt diese wie eine für alle Zeiten eingebaute brennstoffverzehrende<br />

Bremse. Dasselbe gilt für ein nach achtern hoch laufendes r<strong>und</strong>es oder spitzes Heck. Bereits vor<br />

fünfh<strong>und</strong>ert Jahren, als es nur schwere rah- oder lateinergetakelte Segelschiffe gab, entstand eine<br />

kluge Schiffbauerregel, die besagte: „Durchs Wasser müssen sie alle, doch wie es hinten abläuft,<br />

darauf kommt's an." Erdacht aus der Beobachtung der langsamen Segelschiffe, behielt diese<br />

Aussage ihre volle Gültigkeit bis auf den heutigen Tag <strong>und</strong> für sämtliche Schiffe, groß oder klein,<br />

langsam oder schnell! Von Anfang an wurde darauf hingewiesen, dass bei einem<br />

Geschwindigkeitsgrad von 5,25 der naturgegebene größte Widerstandsbuckel liegt. Dass diese<br />

relative Geschwindigkeit unglücklicherweise in den häufig gefahrenen Bereich normaler<br />

Kreuzgeschwindigkeiten fällt, wird an nachfolgender Tabelle deutlich. Manche Eigner moderner<br />

<strong>und</strong> wohlproportionierter <strong>Motorkreuzer</strong> werden nicht nur erkennen, dass ihre<br />

Kreuzgeschwindigkeit gerade kritisch liegt, sondern sie finden darin auch die Erklärung für eine<br />

störende, aber oft unvermeidliche Wellenbildung. Welche Geschwindigkeiten zu den einzelnen<br />

WL-Längen gehören, kann ohne Rechnung hier entnommen werden:<br />

kritische kritische<br />

Länge in der WL Geschwindigkeit Fahrwassertiefe<br />

8,00 m 14,8 km/h 2,40 m<br />

12,00 m 18,2 km/h 3,65 m<br />

16,00 m 21,0 km/h 4,85 m<br />

20,00 m 23,5 km/h 6,10 m<br />

24,00 m 25,7 km/h 7,30 m<br />

30,00 m 28,8 km/h 9,10 m<br />

Vergleicht man die WL- Länge der Boote <strong>und</strong> die zu R = 5,25 gehörenden kritischen Geschwindigkeiten,<br />

so stellt man mit Bestürzung fest, dass diese in einem sehr häufig gefahre-nen<br />

Bereich liegen. Dagegen gibt es keine Abhilfe! Nur die Auswirkungen können durch eine gut<br />

durchdachte Bootsform gemildert werden. Die Form des Vorschiffes ist bei dieser Geschwindigkeit<br />

kaum von irgendwelchem Einfluss. Man sei aber auf der Hut, zu diesem naturbedingten<br />

Allgemeinverhalten nicht auch noch eine falsche Heckform zu bekommen. in die Tabelle wurde<br />

eine dritte Spalte mit aufgenommen, aus weicher eine so genannte kritische Fahrwassertiefe zu<br />

entnehmen ist. Hierbei handelt es sich um diejenige Wassertiefe, auf welcher der normale<br />

Fahrwiderstand eines Bootes durch die so genannte kritische Stauwelle wesentlich vergrößert<br />

wird. Man erkennt diesen Einfluss an einer verstärkten, sich nach vorn überrollenden Heckwelle<br />

sowie an einem Vertrimmen des Bootes, bei dem sich das Vorschiff heraushebt, das Heck jedoch weg<br />

sinkt. An dieser Stelle soll nicht näher auf die Bestimmung <strong>und</strong> den Grad der Beeinflussung durch<br />

die kritische Wassertiefe eingegangen werden. Die in der Tabelle genannten Wassertiefen gelten<br />

ausschließlich für die Geschwindigkeiten, d. h., sie sind kaum von der Bootslänge abhängig. Ein<br />

Zusammenhang entsteht hier nur als Folge der Überlagerung durch den Geschwindigkeitsgrad 5,25.<br />

Der störende Einfluss der kritischen Wassertiefe entsteht durch eine Art von Resonanzerscheinung,<br />

bei der die Länge der Eigenwelle des Schiffes mit der Länge der ortsbedingten<br />

Stauwelle übereinstimmt. In dem sich beide Wellensysteme überlagern, wird das ge-<br />

51

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!