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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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Die gewonnenen Erkenntnisse decken sich gut mit den praktischen Erfahrungen, nur reichen sie<br />

viel weiter <strong>und</strong> ergeben beinahe scharf gezogene Grenzen. Dabei gilt die Zone A für sehr langsame<br />

Fahrt, auch als ökonomische Kreuzfahrt langsamer Motorboote zu bezeichnen. Es ist allgemein<br />

bekannt, dass dabei schlanke Boote günstig abschneiden, breite aber benachteiligt sind.<br />

Am wichtigsten ist jedoch der Bereich B. Er umfasst die durchschnittliche Kreuzgeschwin-digkeit<br />

fast aller <strong>Motorkreuzer</strong> <strong>und</strong> Motoryachten. In ihm durchzieht die Mitte eine Schar eng aneinander<br />

liegender Parallelkurven, welche die nachteiligste Geschwindigkeit für Boote mit großer Breite<br />

kennzeichnet. Darüber hinaus verhalten sich breite Boote im ganzen Bereich B besonders<br />

ungünstig, schlanke dagegen besonders vorteilhaft. Ein im mittleren Bereich des Kurvenblattes<br />

fahrender <strong>Motorkreuzer</strong> könnte z. B. 5 oder 10 t Verdrängung haben. Bei den meist angewandten<br />

Längen- Breiten- Verhältnissen hätte er eine Länge von 10 bis 11 m im ersten oder 13 bis 14 m im<br />

zweiten Fall. Wird ein 5-Tonnen-Boot für eine Geschwindigkeit von 22 km/h oder ein 10-Tonnen-<br />

Boot für 25 km/h bestimmt, so liegt es an der kritischsten Stelle für breite Boote: erhöhter<br />

Widerstand, großer Brennstoffverbrauch, störende Wellenbildung. Ein schlankes Boot dagegen<br />

erfordert hier weniger als halb soviel Antriebsleistung.<br />

Um einige geeignete Verhältniswerte als Vergleich vorzuführen, sollen für das vorgenannte 10- bis<br />

11-m-Boot mit 5m 3 Verdrängung die schmaleren <strong>und</strong> breiteren Geschwister aus der Modellfamilie<br />

genannt werden. Alle Maße können als für die Wasserlinie geltend angenommen werden, wobei für<br />

das 11-m-Boot eine WL-Länge von 10,40 m vorausgesetzt wird. Mit folgenden Abmessungen<br />

würde das 5-Tonnen- Boot in die Modellfamilie hineinpassen.<br />

L/B = 2 L/B = 3 L/B = 4 L/B = 5,5 L/B = 7<br />

Länge 7,30 9,00 10,40 12,15 13,70 m<br />

Breite 3,65 3,00 2,60 2,20 1.95 m<br />

Trimmwinkel 5° 3° 2° 1 ¼° 1°<br />

Wenn vorher gesagt wurde, dass ein breites Boot doppelt soviel Antriebsleistung benötigt wie ein<br />

schmales, sofern es auf diesen kritischen Streifen fällt, so gilt diese Aussage keineswegs für sehr<br />

extreme Längen-Breiten-Verhältnisse. Das sehr breite Boot am linken Rande braucht sogar dreimal<br />

soviel Motorleistung wie das ganz schmale Boot rechts, obwohl beide die gleiche Verdrängung<br />

haben.<br />

Allein schon die in der letzten Zeile hinzugefügten Trimmwinkel verdeutlichen, wie ungünstig sich<br />

das kurze, wie vorteilhaft sich das lange Boot im kritischen Bereich verhalten. Man beachte die<br />

Ausdehnung der wichtigen B-Zone. Sie umfasst den größten Anteil mittel<strong>schnelle</strong>r sportlicher<br />

Boote. Der Bereich C stellt einen Übergang dar <strong>und</strong> führt zum eigenartigen Bereich D. Dort sind<br />

nämlich alle Boote gleichwertig, sowohl lange <strong>und</strong> schmale wie kurze <strong>und</strong> breite. Dies rührt daher,<br />

weil die kurzen Boote mit einer höheren relativen Geschwindigkeit fahren. Sie werden daher jetzt<br />

vom dynamischen Auftrieb begünstigt. Die langen, schmalen dagegen erreichen nur gerade einen<br />

Teilgewinn aus dem beginnenden dynamischen Auftrieb, ein größerer Nutzen wird jedoch noch<br />

immer durch die schlanke Form erzielt.<br />

Nach dem Passieren einer weiteren Übergangszone E gelangt man wiederum in einen Be-<br />

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