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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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Alle derartigen Fragen lassen sich auf einen gemeinsamen Nenner bringen, <strong>und</strong> dieser heißt<br />

Geschwindigkeitsgrad. Bereits in Abb. 4 waren Geschwindigkeitsgrade von 2,5, 5 <strong>und</strong> 10<br />

aufgetreten. Könnte man voraussagen, wie sich ein Schiff bei jedem Geschwindigkeitsgrad verhalten<br />

muss? Es liegt doch auf der Hand, dass die große Motoryacht mit R = 2,5 ruhig <strong>und</strong> ohne zu<br />

vertrimmen dahinfährt. Das kleine Sportboot mit R = 10 dagegen schießt förmlich davon, so dass<br />

ihm sicherlich bereits die Vorteile des teilweisen Gleitens zugute kommen. In diesem Sinne werden<br />

nunmehr die einzelnen Fahrtzustände auf die ihnen zugehörigen Geschwindigkeitsgrade untersucht.<br />

Treiben<br />

Es ist noch gar nicht so lange her, dass Frachtkähne mit Kohlen oder Erzen beladen auf deutschen<br />

Flüssen stromabwärts trieben, ohne irgendeinen motorischen Antrieb zu besitzen. Erstaunlich daran<br />

war vor allem, dass sie keineswegs nur mit der Geschwindigkeit der Wasserströmung dahin<br />

trieben, sondern etwas <strong>schnelle</strong>r! Viel Übergeschwindigkeit war es nicht, doch ausreichend, um<br />

sogar dem Steuer zu gehorchen. Der Zuschuss an Fahrt wurde vom Gefälle der Strömung<br />

geliefert, welches auf die Länge des Kahns schon einige Millimeter ausmachte. Bergauf <strong>und</strong> leer<br />

wurden die Kähne von der Besatzung mittels langer ins Flutbett gestemmter Staken mühsam<br />

vorwärts geschoben, eine anstrengende <strong>und</strong> langwierige Arbeit. Jedoch die Kähne gelangten auch<br />

bergauf zum Ziel zum Fassen neuer<br />

Keine Wellenbildung<br />

Abb. 7 Beim Fahrtzustand des Treibens entstehen keine Wellen. Nur Reibungswiderstand muss vom<br />

Antrieb des Bootes überw<strong>und</strong>en werden.<br />

Ladung, ohne irgendwelchen motorischen Antrieb, ja sogar ohne Schlepperhilfe in Anspruch zu<br />

nehmen. Eine derartig langsame Fortbewegungsgeschwindigkeit nennt man Treiben.<br />

Drei wesentliche Punkte sind ihr eigen:<br />

1. Es entsteht praktisch keinerlei Wellenbildung, also auch kein Wellenwiderstand.<br />

2. Der Fahrtwiderstand besteht fast ausschließlich aus der Reibung des Wassers am Schiffskörper.<br />

3. Die Form des Schwimmkörpers ist gleichgültig: ein rechteckiger Prahm treibt ebenso gut wie eine<br />

schlanke Bootsform (von erhöhter Reibung abgesehen). Die oberste Grenze des Treibens liegt bei<br />

einem Geschwindigkeitsgrad von R = 1.<br />

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