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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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führung verwendet man eine solche Stärke der Entdröhnungsschicht, dass deren Gewicht r<strong>und</strong> 20<br />

Prozent des Gewichts der zu bedeckenden Metallfläche ausmacht.<br />

In derselben Zeichnung wurde die Deckenisolierung so dargestellt, wie sie in der Praxis im<br />

allgemeinen ausgeführt wird. Oft ruhen Holzfußböden auf hölzernen Querbalken. Dann wird der<br />

Zwischenraum mit Glas- oder Steinwolle ausgefüllt <strong>und</strong> unten mit einer Akustikplatte abgedeckt.<br />

Diese Art der Deckenisolierung ist zwar nicht so wirksam, als wenn sie frei von der direkten<br />

Verbindung zu den Balken durch Gummihalterungen schwebend getragen würde. Es sprechen<br />

jedoch viele Argumente von der praktischen Seite zugunsten der gezeigten Ausführung.<br />

Bei jedem Versuch, auf normalen <strong>Motorkreuzer</strong>n eine gute Schallisolierung einzubauen, stößt man<br />

auf bedeutende Schwierigkeiten. Man betrachte einmal das Achterschott im Motorenraum, gleich,<br />

ob ein kleineres Boot einen 50 PS leistenden Benzinmotor besitzt oder ob es sich um eine große<br />

Motoryacht handelt, die von zwei Dieselmotoren mit je 500 P5 Leistung angetrieben wird. Auf<br />

diesem Achterschott müssen zahlreiche Dinge montiert werden, die zum Betrieb der Anlage <strong>und</strong><br />

zur Einrichtung des Maschinenraums gehören. Zunächst werden Auspuffrohre <strong>und</strong><br />

Wellenleitungen durch dieses Schott geführt. Oft werden Auspuff-Schalldämpfer <strong>und</strong><br />

Batteriekästen gegen dieses Schott abgestützt. Dann findet man dort ein ganzes Gewirr von<br />

elektrischen Kabeln, von Motorenkontrollgestänge, Instrumentenantrieben <strong>und</strong> dergleichen,<br />

einschließlich der Ruderleitung, die oft mit zwei Steuerständen zu kombinieren ist.<br />

Es erscheint geradezu hoffnungslos, alle diese Betriebselemente mit einer schwebend angebrachten<br />

Isolierung vereinigen zu wollen. Weder kann man empfehlen, die Isolierschicht zuerst anzubringen<br />

<strong>und</strong> die Betriebselemente auf dieser zu montieren, noch kann man umgekehrt diese Elemente auf<br />

die Original-Schottwand schrauben <strong>und</strong> erst danach die Isolierung darüber anbringen. Gerade im<br />

letzten Falle sind gewöhnlich bis zu 50 Prozent <strong>und</strong> mehr des Schotts nicht mehr zugänglich.<br />

Außerdem wäre es peinlich <strong>und</strong> zeitraubend, bei jeder Inspektion oder Reparatur erst die<br />

Isolierschicht losschrauben zu müssen.<br />

Ist der Maschinenraum nicht zu knapp bemessen, so sollte man zunächst die normale Schottwand<br />

gut isolieren. Dann wird in kurzem Abstand vor dieser nur ein Traggerüst oder ein teilweises<br />

Tragschott aufgestellt, auf dem die gesamten Betriebselemente montiert werden, ohne die<br />

Isolierung zu stören. Dort bleiben die Installationen für alle Zeiten gut zugänglich. Nur die<br />

Durchführung von Welle, Auspuffrohren <strong>und</strong> einigem Gestänge bereitet weitere Sorgen.<br />

Was auch immer zur Schallisolierung unternommen wird, trägt zum Wohlbefinden an Bord bei. So<br />

sei abschließend eine kurze Angabe über Lautstärken gegeben, wie sie in technischen<br />

Abhandlungen vorkommen <strong>und</strong> in Testberichten erwähnt werden. Lautstärke wird in Dezibel oder<br />

Phon gemessen. Dabei versteht man unter 0 Debizel den Moment, bei dem ein Normalton von der<br />

Frequenz = 1000 Hertz gerade eben unhörbar wird. Er stellt also die untere Hörschwelle dar, Am<br />

lautstarken Ende steht die Bezeichnung 130 Dezibel. Sie entspricht einem so gewaltigen Geräusch,<br />

dass nur noch Schmerz empf<strong>und</strong>en wird, <strong>und</strong> wird deshalb die Schmerzschwelle genannt. Auf<br />

heutigen Teenager-Vergnügen findet man lautstarke Musik, die den Saal mit über 100 Dezibel<br />

anfüllt. Direkt vor der Kapelle wurden sogar schon 120 Dezibel gemessen. Ein normaler Besucher<br />

dagegen wird schon von einer Lautstärke um 90 Dezibel verärgert. Für die Beurteilung des<br />

Wohlbefindens an Bord sind folgende Angaben nützlich.<br />

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