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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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Abb. 184 Die Anordnung nach C<br />

vereinigt ausreichende Kursstabilität<br />

mit hervorragender Eignung zum<br />

Manövrieren, Unter D das typische<br />

<strong>schnelle</strong> Boot in V-Spantform mit<br />

unbestimmten Eigenschaften. Bei der<br />

kleinsten Unaufmerksamkeit am Ruder<br />

läuft es aus dem Kurs, aber auch das<br />

Manövrieren geht erschwert Vonstatten.<br />

Diese ungefähre Einteilung wurde in den vier Lateralplänen A, B, C, D durch die Schattierung<br />

angedeutet. Die Ruderblätter selbst wurden in Schwarz hervorgehoben. Um den Widerstand gegen<br />

das Drehen zahlenmäßig auszudrücken, sei folgende Überlegung angestellt. Der Drehpunkt eines<br />

Schiffes, also die vertikale Achse, um die es sich beim Manövrieren dreht, liegt meistens bei etwa<br />

60 Prozent der WL-Länge vom Heck entfernt. Wurde das Vorschiff des Bootes besonders scharf<br />

<strong>und</strong> tiefgehend ausgebildet, kommt ferner ein flaches Heck ohne Totholz hinzu, so rückt der<br />

Drehpunkt weiter voraus <strong>und</strong> gelangt auf 70 bis 75 Prozent der WL-Länge von achtern. Jede in der<br />

Nähe des Drehpunktes befindliche Widerstandsfläche übt nur geringen Einfluss auf die<br />

Manövriereigenschaften aus. Liegt aber, wie beim Profil A, eine solche senkrechte Fläche weit vom<br />

Drehpunkt entfernt im Heck, so widersetzt sie sich dem Drehen mit Heftigkeit, da sie an einem<br />

langen Hebelarm wirkt. Es wäre durchaus möglich, den Drehwiderstand durch eine<br />

Momentenrechnung mit guter Näherung zu bestimmen, wobei die Drehachse als Bezugspunkt zu<br />

wählen ist. Auf solche Weise lassen sich Kursstabilität <strong>und</strong> Manövriereigenschaften verschiedener<br />

Boote zahlenmässig miteinander vergleichen. Im vorliegenden Falle würde das Profil A den<br />

größten Drehwiderstand aufweisen.<br />

Bei der Ausführung nach B wurde dieselbe Kiellänge <strong>und</strong> -tiefe wie unter A beibehalten, ebenso<br />

dieselbe Ruderblattgröße <strong>und</strong> Schraubenanordnung. Vor dem Ruder wurde aus dem Totholz eine<br />

große Aussparung herausgeschnitten, wodurch der Widerstand gegen seitliches Versetzen<br />

bedeutend verringert wird. Die Kursstabilität erleidet kaum irgendwelche Einbuße, die<br />

Manövriereigenschaften werden jedoch merklich verbessert. Trotzdem gilt sie für die meisten Fälle<br />

noch als unzureichend, weil die beiden Propellerströme nicht auf das Ruderblatt treffen. Für<br />

wirkliche Langfahrt wäre eine solche Anordnung durchaus annehmbar, nicht jedoch für den<br />

Fahrtbereich der Mehrzahl der Boote. In der Abb. 184 wird unter C die optimale Profilform <strong>und</strong><br />

Ruder-Propeller-Anordnung gezeigt, um vorzügliche Manövriereigenschaften zu erreichen, ohne<br />

dafür die Kursstabilität zu sehr zu schädigen. Beginnend am Vorsteven geht der Kiel kurvenförmig<br />

immer tiefer hinunter bis kurz hinter der halben WL-Länge. Er bietet dadurch der Wasserströmung<br />

ständig eine Anschnittkante, die gut zur Kursstabilität beiträgt. Weit vor<br />

Ruder <strong>und</strong> Propeller wird das Totholz stark beschnitten. Selbst wenn ein Boot mit Profil C nur von<br />

einem einzigen Propeller angetrieben wird, erzielt man mit ihm eine bedeu-

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