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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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amerikanischen Acht-Zylinder-Automobilmotoren eingebaut, deren Leistung durch mühevolle<br />

Kleinarbeit möglichst weit in die Höhe getrieben wird. Doch sind weder Aufladegebläse noch<br />

Sonderbrennstoffe erlaubt.<br />

Trotz der bedeutenden Geschwindigkeiten im Bereich der 200 km/h gelten SK-Boote noch als<br />

unkomplizierte <strong>und</strong> sichere Boote. Im Vergleich zu Stufen- <strong>und</strong> Zweipunkt-Rennbooten sind sie es<br />

wirklich. Deshalb bemühten sich einige begeisterte Rennsportler im kalifornischen Süden, neue<br />

Arten des Rennsports für diese beliebten Boote zu schaffen. Bootsrennen über kurze oder lange<br />

Strecken gelten als normale Ereignisse auf dem Gebiet <strong>schnelle</strong>r Boote, ebenso Rekordversuche<br />

für Höchstgeschwindigkeit oder Dauerrennen über 6 St<strong>und</strong>en oder mehr. Dass es den SK-<br />

Sportbegeisterten gelang, darüber hinaus noch eine ganz andere Art des Rennsports auf dem<br />

Wasser einzuführen, klingt geradezu als unwahrscheinlich. Nun, dieses Unwahrscheinliche sind<br />

die sich immer weiter ausbreitenden amerikanischen Dragrennen.<br />

Waren alle übrigen sportlichen Wettbewerbe auf Geschwindigkeit ausgerichtet, so zielte man mit<br />

der Einführung der Dragrennen auf etwas anderes, nämlich höchste Beschleunigung. Ähnlich den<br />

bereits bestehenden Automobil-Dragrennen fand man heraus, dass sich für Beschleunigungsfahrten<br />

eine Strecke von einer Viertelmeile am besten eignet, nämlich 1320 Fuss = 402 m Länge. Das<br />

Wort Drag bedeutet eigentlich soviel wie Sichdahinschleppen, auch Nachschleppen oder<br />

Widerstand, <strong>und</strong> soll wohl andeuten, dass solche Beschleunigungsrennen nahezu vom Stillstand aus<br />

beginnen. Diese Abwandlung des Rennsports fand so viel Anklang, dass sie inzwischen längst über<br />

die ursprüngliche SK-Klasse hinauswuchs.<br />

Beim Dragrennen kommt es in erster Linie auf Beschleunigung an <strong>und</strong> erst an zweiter Stelle<br />

auf Geschwindigkeit. Jedes Rennen wird nur zwischen je zwei Booten auf ganz schmaler<br />

Bahn ausgetragen. Dabei scheidet ein Boot aus, das andere wird gegen einen neuen<br />

Konkurrenten wieder ins Rennen geschickt. Natürlich konnte der Reiz der Geschwindigkeit<br />

nicht fehlen, im Gegenteil, er brachte noch ein weiteres Argument in das Bestreben nach<br />

höchster Leistung. Gewöhnlich ist nämlich das absolut schnellste Boot ein schlechter<br />

Beschleuniger, umgekehrt kommt das rasch beschleunigende Boot im Endeffekt nicht auf hohe<br />

Geschwindigkeit. Alles läuft darauf hinaus, ein optimales Zusammen-<br />

Abb. 125 Für Beschleunigungsrennen hat sich die hier gezeigte Anordnung entwickelt: Steuerplicht<br />

vorn, Motor ziemlich weit achtern <strong>und</strong> auf höchste Leistung frisiert. Man erkennt das auf den<br />

Zylinderblock montierte Aufladegebläse. Das hier gezeigte Boot „Banzai" ist 5,80 m lang <strong>und</strong> 2,44<br />

m breit <strong>und</strong> erzielte mit einem 7-Liter-Chrysler-Motor eine Geschwindigkeit von mehr als 250<br />

km/h.<br />

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