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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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Es ist nur wenig über 80 Jahre her, dass es überhaupt Motorboote gibt, das heißt Boote, die von<br />

einer Verbrennungskraftmaschine angetrieben werden. Im Jahre 1886 erschien Gottlieb Daimler mit<br />

seinem Boot NECKAR auf dem Wasser, das erste betriebsfähige Motorboot der Welt. Noch ganz<br />

in der Form einer kleinen Dampfbarkasse erbaut, war es gerade eben 6 m lang, 1,50 m breit <strong>und</strong><br />

fasste laut berühmtem damaligem Lichtbild 11 Personen. Der kleine Daimler-Benzinmotor<br />

lieferte eine Antriebsleistung von 2 PS bei der erstaunlich hohen Drehzahl von 800 Umdrehungen<br />

in der Minute. Es war ein stehender Zwei-Zylinder-Viertaktmotor in V-Form.<br />

Bereits ein Jahr später zeigten sich zwei weitere Pioniere des frühen Motorenbaues auf dem<br />

Wasser. Als Wilhelm Maybach sein Motorboot mit dem von ihm konstruierten<br />

Benzinmotor auf dem Main probieren wollte, wurde er sofort von der Polizei verhaftet. Mehr<br />

Glück hatte Karl Benz, der seinen Motor im Boot auf der Spree bei Berlin vorführte, ebenfalls im<br />

Jahre 1887.<br />

Man glaubte damals, dass der gerade eben betriebsfähige <strong>und</strong> einigermaßen zuverlässige<br />

Verbrennungsmotor ein wesentlich größeres Absatzgebiet zum Antrieb von Booten als von<br />

Landfahrzeugen vor sich hätte. Boote, ja! Komische Landfahrzeuge, nein, zu viel Geräusch, zu<br />

gefährlich, bringt die Pferde zum Scheuen, das war die damalige Auffassung. Bis zum Jahre 1900<br />

wurde eine größere Zahl von Verbrennungsmotoren für Boote als für Landfahrzeuge hergestellt.<br />

Alle vorher existierenden Kraftmaschinen waren viel zu schwer im Gewicht, zu umständlich im<br />

Betrieb, auch viel zu langsam in der Drehzahl, um kleinere Boote damit betreiben zu können.<br />

Gottlieb Daimler schuf nicht nur einen betriebsfähigen Motor, sondern vor allem auch einen<br />

„leichten Schnelläufer". Dass die Drehzahl sogar regulierbar war, erregte allgemeine<br />

Verw<strong>und</strong>erung. Frühausführungen des Verbrennungsmotors liefen mit den unvorstellbar niedrigen<br />

Drehzahlen von 100 oder 150 U/min sowie mit konstanter Drehzahl, waren also unbezähmbare<br />

Ungeheuer im Vergleich zu Daimlers elastischem Maschinchen.<br />

Abb. 1 Die ideale Schiffsform für geringsten Fahrtwiderstand <strong>und</strong> bestes Verhalten im Seegang.<br />

Sie wurde von den Wikingern schon vor tausend Jahren erdacht <strong>und</strong> lebt heute fort als<br />

Brandungsboot, Walboot <strong>und</strong> Rudergig. Der Linienriss zeigt ein Boot mit Motorantrieb von 10 m<br />

Länge <strong>und</strong> 2,20 m Breite sowie einer Verdrängung von 3 t.<br />

Ungefähr zur gleichen Zeit tauchte in den Vereinigten Staaten eine erstaunliche Antriebs-maschine<br />

für kleine Boote auf: die Naphtha-Maschine, mit dem dazugehörenden Boot<br />

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