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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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In den Trimmklappen hat man ein ganz ausgezeichnetes Beispiel vor Augen, wie oft durch kleine<br />

Massnahmen große Erfolge erzielt werden. So nimmt es nicht w<strong>und</strong>er, dass sie selbst bei großen<br />

Patrouillenbooten von 30 m Länge <strong>und</strong> 4000 PS Antriebsleistung angewandt werden, obwohl deren<br />

Form durch eingehende Modellversuche bestimmt wird.<br />

Trimmen durch Wasserballast<br />

Wirft man einen Blick auf das Gesamtbild des Sports mit <strong>schnelle</strong>n Motorbooten, so stellt das<br />

Verhalten der Rennkreuzer für Küsten- <strong>und</strong> Seerennen ein Extrem dar. Bei keiner anderen Gattung<br />

von Booten entstehen derartige wilde Sprünge, werden die Boote so heftig in die Höhe<br />

geschleudert wie gerade hier. So nimmt es nicht w<strong>und</strong>er, dass bei allen diesen Booten ausnahmslos<br />

regulierbare Trimmklappen am Heck gefahren werden. Es kommt jedoch vielfach noch eine<br />

weitere Trimmbeeinflussung hinzu, nämlich durch Wasserballast. Dies klingt zwar für leicht<br />

gebaute Rennboote etwas widersinnig, doch hat es sich ausgezeichnet bewährt.<br />

Mit der Verwendung von Wasserballast werden gleichzeitig zwei Ziele verfolgt: erstens, das<br />

Vorschiff herunterzutrimmen, <strong>und</strong> zweitens, den Trägheitseinfluss des Ballastgewichtes<br />

auszunutzen, um die Vertikalbeschleunigung des Vorschiffes abzudämpfen. Ein weiterer Umstand<br />

kommt hinzu, der bei Langstreckenrennen zur Anwendung von Wasserballast rät. Die Boote sind<br />

beim Start mit einer großen Brennstoffmenge beladen, die aber genau berechnet wird, um mit<br />

beinahe leeren Tanks das Ziel zu erreichen. Allein dadurch schon ändert sich der Ladezustand des<br />

Bootes während des Rennens ganz wesentlich.<br />

Das Auffüllen der Ballasttanks im Vorschiff geschieht meistens direkt durch Ausnutzen des<br />

Staudrucks des fahrenden Bootes. Ein gerade eben ins Wasser reichender Stutzen, der manchmal<br />

sogar am Ruderblatt sitzt, fängt das Fahrtwasser mit mehr als ausreichendem Druck auf, um die<br />

Tanks rasch mit Seewasser zu füllen, Die Einfachheit des Vorganges gestattet, je nach Kurs relativ<br />

zu Wind <strong>und</strong> See, die Tanks zu füllen oder wieder zu entleeren.<br />

Außenbordmotor-Vertrimmen<br />

In manchen Abhandlungen über die Bedienung von Außenbordmotoren wird behauptet, dass die<br />

Verstellung der Motoraufhängung dazu dient, die Trimmlage des Bootskörpers zu korrigieren. Es<br />

wird unterstellt, dass sich der Bug heraushebt, wenn die Propellerwelle achteraus nach oben<br />

gerichtet wird, oder dass der Bug niedergedrückt wird, buddelt, wenn der Propellerschub achteraus<br />

nach unten gerichtet ist.<br />

Eine solche Darstellung entspricht nicht den Tatsachen! Der Trimmeffekt des Propellerschubes ist<br />

fast absolut Null!<br />

Die Einstellvorrichtung für den Motor hat einen anderen Sinn, der für gute Fahrt sogar sehr wichtig<br />

ist. Die Abschlussplatte über dem Propeller, auch Kavirationsplatte genannt, soll möglichst genau<br />

in Richtung der Wasserströmung liegen, um keinen überflüssigen Widerstand zu erzeugen <strong>und</strong> dem<br />

Propeller keine störenden Wirbel zuzuführen. Außerdem darf sie nicht über Wasser liegen, sondern<br />

soll gerade eben vom Wasser überdeckt sein, damit der Propeller nicht durch angesaugte Luft an<br />

Wirksamkeit verliert. Es ist also die Stellung des Motors, die zu trimmen ist, nicht die Lage des<br />

Bootes.<br />

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