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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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losen Lauf aus. Im Maschinenraum war nur ein mäßiges Singen hörbar, ein wenig Wärme spürbar,<br />

jedoch keinerlei Vibration zu beobachten.<br />

Die an sich schwierige Abdichtung der beiden rotierenden Scheiben gegen das Gehäuse fand<br />

eine so gute Lösung, dass kaum noch Probleme der Abnutzung oder Schmierung bestehen. Zwar<br />

rechnet man mit einem etwas größeren Ölverbrauch als beim Viertakt-Kolbenmotor, doch<br />

darüber hinaus zeichnet sich für den Wankelmotor eine aussichtsreiche Zukunft ab, <strong>und</strong> zwar mit<br />

folgenden Vorzügen:<br />

Geringes Gewicht, keine Vibrationen,<br />

sehr geringes Motorengeräusch,<br />

lange Laufzeit zwischen Überholungen,<br />

sehr wenige Reserveteile benötigt.<br />

Das im Automobil bemängelte geringere Drehmoment bei langsamem Lauf ist ohne Einfluss<br />

auf den Betrieb im Boot, da der Schiffspropeller bei niedriger Drehzahl nur eine äußerst<br />

geringe Leistung aufnimmt.<br />

Die Gasturbine zum Bootsantrieb<br />

Seitdem in <strong>schnelle</strong>n Verkehrsflugzeugen die Kolbenmotoren durch Turbo-Strahltriebwerke<br />

ersetzt wurden, besteht kein Zweifel mehr über die Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Lebensdauer der<br />

Gasturbine als solche. In experimenteller Form wurde sie bereits häufig in Schiffe aller Art<br />

eingebaut; in Marineschnellbooten wird sie als Normalantrieb bereits ständig verwandt. Sie<br />

erfüllt dazu beide Voraussetzungen: höchste Leistung, verb<strong>und</strong>en mit geringstem Gewicht. Ebenso<br />

kam sie auf Motorrennbooten zur Verwendung <strong>und</strong> gewann Rennen, denn auch bei diesen gelten<br />

die gleichen Voraussetzungen. Für den normalen <strong>Motorkreuzer</strong> hat die derzeitige Ausführung der<br />

Gasturbine mehr Nachteile als Vorzüge, das sind hohe Anschaffungskosten, größerer<br />

Brennstoffverbrauch, kein Rückwärtsgang <strong>und</strong> sehr großer Querschnitt der Abgasleitung. Bei der<br />

experimentellen Ausführung spielen Kosten <strong>und</strong> Brennstoffverbrauch kaum eine Rolle, denn es<br />

sollen ja gr<strong>und</strong>sätzliche Fragen der Betriebsprobleme gelöst werden. Ein solcher experimenteller<br />

Einbau in ein Boot von 12,20 m Länge <strong>und</strong> 4,20 m Breite wird in Abb. 151 gezeigt. Es wurde<br />

eine AVCO-Lycoming-Gasturbine von 1500 PS Dauerleistung <strong>und</strong> 1750 PS Spitzenleistung<br />

verwandt, um eine Geschwindigkeit von 40 Knoten = r<strong>und</strong> 75 km/h zu erreichen.<br />

Wie die beiden technischen Probleme gelöst wurden, ist gut ersichtlich. Der Auspuff wurde einfach<br />

von der Turbine aus ins Freie geführt, <strong>und</strong> zwar in einer Form, die nur bei einer experimentellen<br />

Anlage zugelassen werden kann. Um einen Rückwärtsgang zu erhalten, wurde ein<br />

Umsteuerpropeller eigens für diese Turbinenanlage entwickelt. Dieser dreiflüglige AVCO-<br />

Hustad-Propeller hatte 0,86 m Durchmesser; die Flügelstellung wird hydraulisch durch die hohl<br />

gebohrte Propellerwelle betätigt. Ein Untersetzungsgetriebe wird in jedem Falle zwischen gefügt,<br />

um die sehr hohe Turbinendrehzahl auf eine geeignete Propellerdrehzahl herabzusetzen.<br />

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