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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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Geht der Auspuff nicht nass <strong>und</strong> mit Gefälle nach achtern, sondern wird trocken nach oben geleitet,<br />

dann ist es schon schwieriger, eine gute Schalldämpfung zu erreichen. Auf jeden Fall muss dann<br />

der Auspufftopf durch einen gänzlich umschließenden Wassermantel gekühlt werden. In seinem<br />

Inneren bringt man dann alle jene Ablenkbleche, auch Schallschluckmaterial an, die bei trockenem<br />

Auspuff im Fahrzeugbau angewandt werden. Eines Tages legte vor unserer Werft eine fast neue 16<br />

m lange Motoryacht an. Der Eigner, ein älterer, etwas nervöser Herr, erklärte, dass er mit seiner<br />

Yacht im ganzen zufrieden sei, nur sei es der Bauwerft nicht gelungen, das Auspuffgeräusch so<br />

weit herunterzudämpfen, dass es nicht mehr stört. Zwar sei auf seinen ausdrücklichen Wunsch<br />

nachträglich noch ein zweiter Schalldämpfer im Heck eingebaut worden, der Erfolg sei jedoch<br />

hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Er hoffte, dass wir die Geräuschdämpfung der Anlage<br />

untersuchten <strong>und</strong>, falls möglich, gleich eine wirksame Ver-besserung ausführten. Es handelte sich<br />

hier um ein schwieriges Problem, da die Yacht mit einem starken Zweitakt-Dieselmotor<br />

ausgerüstet worden war, dessen Auspuffgeräusch allseitig ge-fürchtet wurde. In allen Fällen<br />

verlangte die Fabrik einen besonders großen Querschnitt der Auspuffleitung, um eventuellen<br />

Gegendruck so niedrig wie möglich zu halten. Es waren also gleich zwei negative Voraussetzungen<br />

zu bekämpfen.<br />

Zunächst wurden die beiden vorhandenen Auspufftöpfe ausgebaut <strong>und</strong> untersucht. Sowohl der<br />

erste, dicht am Motor angebrachte, wie auch der zweite im Heck besaß im Inneren eine Anzahl von<br />

Umlenkblechen, ferner je ein durchlochtes Auspuff-Eintrittsrohr mit zu geschweißtem Enddeckel.<br />

Darüber hinaus war die übliche Einspritzung des Kühlwassers vorhanden, wie sie bei<br />

<strong>Motorkreuzer</strong>n gewöhnlich ausgeführt wird. Das Auspuffgeräusch war dementsprechend auch<br />

nicht besonders störend, doch handelte es sich hier um den Sonderwunsch nach einem wirklich<br />

sehr leisen Auspuff.<br />

Da die äußeren Abmessungen der vorhandenen Auspufftöpfe angemessen erschienen, wurden diese<br />

beibehalten. Sämtliche Dämmbleche <strong>und</strong> Lochrohre wurden ausgebaut, so dass jeder der beiden<br />

Auspufftöpfe nur noch als leere Expansionskammer wirkte. Nunmehr wurde statt der direkten<br />

Wassereinspritzung das System des Sprühregens angewandt. Dieses war am vorderen Auspufftopf<br />

sehr leicht ausführbar; doch woher sollte das Wasser für den zweiten Auspufftopf genommen<br />

werden, weit achtern am Spiegel gelegen? Um keine sehr lange Wasserrohrleitung einbauen zu<br />

müssen oder gar eine gesonderte Wasserpumpe achtern vorzusehen, wurde versuchsweise eine<br />

Ausführung nach Abb. 223 ein-<br />

Abb. 223 Zusätzlicher Auspufftopf am Heck für extreme Schalldämpfung. hier wird erneut ein<br />

Sprühregen geschaffen, indem das nach achtern fließende Wasser durch eine Muschel im<br />

Auspuffrohr aufgefangen <strong>und</strong> wieder oben in den Auspufftopf geführt wird. Diese Anlage hat sich<br />

bereits bestem bewährt.<br />

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