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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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tend bessere Manövrierfähigkeit als mit Zweischraubenbooten nach den Profilen A <strong>und</strong> B. Erhält<br />

Profil C ebenfalls Zweischraubenantrieb, so gewinnt man geradezu unübertreffliche Manövriereigenschaften.<br />

Diese können nur noch von Sonderantrieben übertroffen werden, wie etwa vom<br />

Schöttel-Ruderpropeller oder vom Voith-Schneider-Propeller. Für den geübten Rudergänger<br />

bedeutet es ein wahres Vergnügen, mit einer Anordnung nach C selbst schwierige Manöver unter<br />

dem Einfluss von Wind <strong>und</strong> Strom auszuführen. Ein Unterwasserprofil nach D findet sich häufig<br />

bei <strong>schnelle</strong>n Booten in V-Spantform, <strong>und</strong> zwar vom kleinsten offenen Runabout bis zu Kreuzern<br />

von beachtlicher Größe. Es ist leicht einzusehen, dass sich mit dieser Anordnung so genannte<br />

unbestimmte Kurs- <strong>und</strong> Manövriereigenschaten einstellen. Ruder <strong>und</strong> Propeller-kombination<br />

sorgen zwar für einen guten Steuereffekt, doch der flache Lateralplan produziert keinen wirksamen<br />

Drehpunkt. Das Vorschiff weiß nicht, was das Achterschiff will. In flotter Fahrt zeigen solche Boote<br />

gewöhnlich, aber nicht immer, eine ausreichende Kursstabilität; beim Manövrieren dagegen sind<br />

sie unzuverlässig <strong>und</strong> benehmen sich ungebärdet. Herrscht auch nur ein mittelstarker Wind, so stört<br />

dieser jedes Manöver mehr als bei allen anderen Ausführungen. Ganz besonders schlecht fallt der<br />

Versuch einer Rückwärtsfahrt aus, die mir einem Boot nach D einfach nicht begonnen werden<br />

kann.<br />

Wenn auch in vielen Fällen ausreichende Kursstabilität allein schon aus Fahrtstrom <strong>und</strong> Kielung<br />

des Bodens gewonnen wird, so enthält die Anordnung nach D stets die Gefahr einer chronischen<br />

Kurs-Unstabilität. Besonders bei kopflastiger Gewichtsverteilung entsteht ein Mangel an Kurshaltefähigkeit.<br />

Dabei ist das Boot ständig bestrebt, aus dem Kurs zu laufen, <strong>und</strong> nur durch rastlose<br />

Arbeit <strong>und</strong> pausenlose Aufmerksamkeit am Steuer kann ein einigermaßen gerader Kurs eingehalten<br />

werden. Wird das Verhalten des Bootes als sehr störend empf<strong>und</strong>en, so braucht meistens nur ein<br />

Totholz nach C untergebolzt zu werden, um die Mängel zu beseitigen.<br />

Drehkreisdurchmesser<br />

Der Grad der Manövrierfähigkeit kann nicht besser ausgedrückt werden als durch die Angabe des<br />

Drehkreisdurchmessers. Diesen gibt man im Verhältnis zur Bootslänge in der WL an. Als<br />

Kreisdurchmesser gilt dasjenige Maß, das vom Drehpunkt des Bootes beschrieben wird, also nicht<br />

etwa der die Spiegelkante <strong>und</strong> vordere Bootsseite umschreibende Kreis, vgl. Abb. 185. Dieser fällt<br />

bei kurzen <strong>und</strong> breiten Booten beträchtlich größer aus, was man aber nicht der Manövrierfähigkeit<br />

in die Schuhe schieben darf; es ist nur eine natürliche Konsequenz des äußeren Bootsumrisses bzw.<br />

der großen Breite.<br />

Besitzt ein Boot ein gut aufs Manövrieren eingestelltes Profil, wie in der Darstellung C der<br />

vorhergehenden Abb. 184 gezeigt wurde, so lässt sich selbst beim Einschraubenschiff ein<br />

überraschend kleiner Drehkreis erreichen. Dieser liegt meistens bei 2 WL-Längen, reicht jedoch bei<br />

kurzen, breiten Booten mit passendem Profil bis auf 1 1 /2 WL- Längen herunter. Eine<br />

Gesamtanordnung mit dem verlängerten Lateralplan nach B ergibt einen Drehkreisdurchmesser von<br />

2 1 /2 bis 3 WL-Längen. Die zum Manövrieren besonders unglückliche Anordnung nach A erzielt im<br />

besten Falle einen Drehkreisdurchmesser von 4 WL-Längen, in extremen Fällen sind schon 5 <strong>und</strong><br />

mehr solcher Längen vorgekommen. Vorgesagtes gilt für ständig vorauslaufende Propeller. Bei<br />

solchen Unglückskandidaten wie Profil A kann man einen kleineren Drehkreis erzwingen, wenn<br />

der Innenpropeller in Rückwärtslauf gebracht wird, <strong>und</strong> der Außenpropeller allein den<br />

Vorwärtsgang besorgt.<br />

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