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Motorkreuzer und schnelle Sportboote

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Ein sehr großer Anteil aller Bootsmotoren wird in den Vereinigten Staaten hergestellt, die auch<br />

über den größten Verbraucherkreis an Bootsmotoren verfügen. Dort werden meistens die<br />

reklametechnisch vorteilhaften Normen der S.A.E. (Society of Automotive Engineers) zur<br />

Bestimmung der Leistung angewandt. Bei diesen handelt es sich wirklich um nackte Motoren! Es<br />

gibt aber auch S.A.E.- Normen für voll ausgerüstete Motoren, die jedoch im<br />

Bootsmotorengeschäft nicht angewandt wurden.<br />

Steuer-PS-Leistung In den Anfangszeiten des Automobils wurde die Motorleistung als<br />

Gr<strong>und</strong>lage zur Besteuerung der Wagen angewandt. Da man aber unmöglich jeden Motor auf den<br />

Prüfstand bringen konnte, wurden in den verschiedenen Ländern vereinfachte Formeln zur<br />

Bestimmung der so genannten Steuer-PS eingeführt. Noch in den fünfziger Jahren gab es in<br />

England den 10-PS-Fordwagen oder den 8-PS-Morris, wobei die genannte Ziffer nicht<br />

Motorleistung, sondern Steuerformel-PS bedeutete. Da der 10-PS-Fordmotor auch als<br />

Bootsmotor ausgerüstet in den Handel kam, fühlten manche nichtenglischen Käufer sich<br />

hintergangen, wenn dieser Motor mit einer Leistung von 24 PS verkauft wurde. Er leistete jedoch<br />

wirkliche 24 Brems-PS oder effektive PS; nur die Angabe der 10 Steuer-PS war irreführend.<br />

Ähnlich gab es auch in Deutschland in früheren Zeiten einen Mercedes-Wagen, dessen<br />

Motorleistung mit 24-100-140 PS angegeben wurde. Darin bedeutete die Zahl 24 die Steuer-<br />

PS, die Zahl 100 die normale Motorhöchstleistung im Verkehr, <strong>und</strong> diese konnte nach<br />

Einschalten des Aufladekompressors bis auf 140 PS gesteigert werden.<br />

Indizierte PS-Leistung Die langsam laufenden Kolbendampfmaschinen früherer Zeiten<br />

waren viel zu groß <strong>und</strong> schwerfällig, als dass ihre Leistung an einem einfachen Dynamo-meter<br />

gemessen werden könnte. Stattdessen wurde der während des Kolbenweges ab-nehmende<br />

Dampfdruck durch einen Indikator aufgezeichnet.<br />

Aus dem Indikatordiagramm konnte die in der Maschine erzeugte thermische Leistung<br />

ziemlich genau ermittelt werden. Die Leistung an der Kurbelwelle war natürlich um den Betrag<br />

der mechanischen Verluste geringer. Es war jedoch allgemein üblich, die Leistung in Form der<br />

indizierten PS anzugeben.<br />

Auch an Verbrennungskraftmaschinen wird der Arbeitsdruck sowie die Druckänderung auf dem<br />

Kolbenweg mittels Indikators gemessen. Eine solche Messung ist sehr wertvoll,<br />

Abb. 135 In dieser Darstellung wird gezeigt, wie der lineare Schub des Kolbens vom Triebwerk des<br />

Motors in rotierende Leistung umgewandelt wird. Diese wird vom Propeller übernommen <strong>und</strong> in<br />

linearen Schub zurückverwandelt, um das Schiff anzutreiben.<br />

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