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Erzählungen des Mittelalters in deutscher Übersetzung und ...

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Sammlung feststellen läßt, so schwer wird es, ihr Ende zu bestimmen;fast sieht es aus, als wären <strong>in</strong> sie h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> <strong>und</strong> als Anhangzu ihr erst die anderen Exempel bis zum Ende der Handschriftaufgenommen worden. Daß es sich aber um e<strong>in</strong>e ehedemselbständige Marienmirakelhandschrift handelt, die die anderenExempel noch nicht kannte, das ergibt e<strong>in</strong>e andere Handschriftdeutlich, die sich heut <strong>in</strong> London im Britischen Museum mit derSignatur Additional 18929 bef<strong>in</strong>det. Der Catalogue of Eomances<strong>in</strong> the Department of manuscripts <strong>in</strong> the British Museum 1893,Vol. n p. 656 verlegt ihre Entstehung <strong>in</strong>s späte 13. Jahrh<strong>und</strong>ert;da sie aber als erstes Stück den Liber de terra sancta <strong>des</strong> Dom<strong>in</strong>ikanersBurchardus Saxo enthält, der um 1283 starb, dürfte dasManuskript wohl erst <strong>in</strong> den Anfang <strong>des</strong> 14. Jahrh<strong>und</strong>erts zu setzense<strong>in</strong>; es enthält außer dem angeführten Stücke von Bl. 52^" an e<strong>in</strong>eAbkürzung <strong>des</strong> Barlaam <strong>und</strong> Josaphat,von Bl 69^ an e<strong>in</strong>en Wettertraktat<strong>und</strong> von Bl. 79'" bis 86 ^ Marienmirakel ; es schließt mitExcerpten <strong>und</strong> Homilien Bl. 87^' bis 102 ^. Diese Marienmirakel,dreißig an der Zahl, s<strong>in</strong>d eng verwandt mit denen unserer Handschrift;nicht weniger als 21 f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong> unserer Sammlungmeist wörtlich wieder, darunter auch solche, die sonst nur ganzselten oder garnicht nachweisbar s<strong>in</strong>d ;allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d die Mirakelunserer Sammlung teilweise anders geordnet <strong>und</strong>, wie bereits bemerkt,auch durch andere Exempel unterbrochen; um e<strong>in</strong> Bild vonder Verwandtschaft der beiden Sammlungen zu geben, lasse ich dieEntsprechungen so folgen, daß die erste Zahl die Nummer <strong>des</strong> Stückes<strong>in</strong> der Londoner Handschrift, die e<strong>in</strong>geklammerte Zahl die Nummerunserer Sammlung angibt: 1(48); 2(82); 3(83); 4(— ); 5(50)6(51); 7(52); 8(53); 9 (56); 10 (—); 11 (60); 12 (61); 13 (105)14(67); 15(106); 16(62); 17(64); 18(108); 19(— ); 20(85)21(-); 22(-); 23(-); 24(68); 25 (-); 26 (70); 27(72);28 (59); 29 (— ); 30 (— ). Die Londoner Handschrift stammt nunnachweislich aus dem Kloster S. Peter <strong>in</strong> Erfurt. Wir müssenalso dort für den Ausgang <strong>des</strong> 13. Jahrh<strong>und</strong>erts e<strong>in</strong>e Sammlungvon Marienmirakeln voraussetzen, die von mitteldeutschen Dom<strong>in</strong>ikanernbenutzt <strong>und</strong> wohl auch zusammengestellt worden ist <strong>und</strong> ausder sich die jetzige Londoner Sammlung ebenso wie der größte Teilder Marienmirakel der vorliegenden Sammlung herleiten.Der überwiegende Teil der als Anhang zu dem vorliegenden

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