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Erzählungen des Mittelalters in deutscher Übersetzung und ...

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216war der, dnß jeder Weltkörper durch se<strong>in</strong>e Bewegung e<strong>in</strong>en Tonerzeugt <strong>und</strong> daß so e<strong>in</strong>e anmutige Melodie entsteht; die Sonneaber steht mit ihrem Tone <strong>in</strong> der Mitte der anderen. Die Dichterendlich stellten die Sonne als e<strong>in</strong>en Dichter dar, der mitten untergroßen Menschen an e<strong>in</strong>er Tafel speist <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Börse öffnet, umGeld daraus zu spenden. Dazu erzählten die Dichter die folgendeGeschichte: Die Menschen, die jetzt schwarz s<strong>in</strong>d, hätten e<strong>in</strong>stdie Sonne e<strong>in</strong>geladen, mit ihnen zu speisen, <strong>und</strong> da die Sonne dieHaut bräunt, seien sie dabei schwarz geworden; doch habe ihnendie Sonne große Keichtümer geschenkt.Unter diesen Bildern haben wir uns Christus vorzustellen, derdie wahre Sonne der Gerechtigkeit ist <strong>und</strong> der diese drei Bilder<strong>in</strong> sich vere<strong>in</strong>t. Er hat gewaltige Flügel, mit denen er die Weltdurchfliegt, um zu suchen, wen er retten könne, denn er hat sichuns versprochen. Er zeigt sich uns unter dem zweiten Bilde, denner geruhte nicht nur unter den Menschen zu wandeln, die schwarzvor Sünden waren, sondern er aß auch an ihrem Tische <strong>und</strong>spendete ihnen <strong>des</strong> Himmels Schätze.204.DasPhilosophentor.Wir lesen <strong>in</strong> den Geschichten der Alten, daß <strong>in</strong> der StadtAthen an dem Tore, wo sich die Philosophen gewöhnlich zusammenfanden,folgende Inschrift stand: „Fürchte die Bäume <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong>,fliehe die Bäume <strong>des</strong> Fel<strong>des</strong>, freue dich über die Bäume <strong>des</strong>Gartens." In der heiligen Schrift wird der Mensch mit e<strong>in</strong>emBaume verglichen, da es heißt: „Ich sah die Menschen wie wandelndeBäume." Der Waldbaum ist, so lange er lebt, ohne Nutzen, weiler ke<strong>in</strong>e Früchte trägt, aber wenn er umgehauen ist, dann nützter als Brennholz <strong>und</strong> dient zu manchem Gerät, das der Tischleraus ihm fertigt. So gleicht er dem Sünder, der <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Lebenke<strong>in</strong>e Frucht guter Werke trägt <strong>und</strong> daher unnütz bleibt <strong>in</strong> dieserWelt. Deshalb wird er wie e<strong>in</strong> unfruchtbarer Baum dazu bestimmt,verbrannt zu werden, <strong>und</strong> zwar im Feuer der ewigen Verdammnis.Der Baum <strong>des</strong> Fel<strong>des</strong> trägt zwar Früchte, doch br<strong>in</strong>gter sie nicht zum Keifen, denn da er jedem zugänglich ist, werdense<strong>in</strong>e Früchte mit Ste<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Stöcken heruntergeschlagen <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e

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