Erzählungen des Mittelalters in deutscher Übersetzung und ...

VorwortIm Jahre 1911 habe ich der Öffentlichkeit ein Bändchen mitExempeln vorgelegt unter dem Titel: Exempla aus Handschriftendes Mittelalters, Heidelberg, Carl Winter. Wie jene Auswahl istauch das vorliegende Heft aus dem reichen Schatze der BreslauerExempelhandschriften zusammengestellt. Die Behandlung des lateinischenTextes ist die gleiche wie in dem früher erschienenenBändchen. Die Eigenheiten der Handschriften werden möglichstgetreu beibehalten; nur die Abkürzungen sind aufgelöst und dieEigennamen und Satzanfänge mit Majuskeln versehen, sowie dienötigen Satzzeichen eingeführt. Kunde Klammern tilgen Überflüssiges,eckige Klammern umschließen Zusätze des Herausgebers.Die im lateinischen Texte kursiv gedruckten Stücküberschriftenfehlen in den Handschriften.Es mag überraschend erscheinen, daß den lateinischen Erzählungeneine deutsche Übersetzung beigegeben, und daß diesedem lateinischen Wortlaut der Stücke sogar vorangestellt ist.Dieses Verfahren ist aus einem praktischen Grunde gewähltworden. Das Buch, das in einer Sammlung volkskundlicherArbeiten erscheint, wendet sich in erster Reihe an Benutzermit stoffgeschichtlichen Absichten, und ^diesen dürfte die deutscheÜbersetzung für eine rasche Orientierung nicht bloß eine wesentlicheErleichterung bringen, sondern in vielen Fällen auch genügen.Daß daneben aber der lateinische Urtext zur genauen Nachprüfungdes Sachverhalts und für andere Zwecke nicht fehlendurfte, ist selbstverständlich.Das Register am Schluß bringt die Eigennamen, die wichtigerenSachen und Motive. Es bezieht sich auf die lateinischenTexte. Die entsprechende Stelle in der deutschen Übertragungläßt sich mit Hilfe der Stücknummern leicht ermitteln.