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Erzählungen des Mittelalters in deutscher Übersetzung und ...

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189kann. Daher wacht der Geizhals, mehrt se<strong>in</strong>en Reichtum,<strong>und</strong> wenn er schläft, träumt er von Dieben, oder der Unglücklicheruht nie, denn je mehr er hat, <strong>des</strong>to größer wird se<strong>in</strong>eGier, <strong>und</strong> er achtet nicht auf das, was Job sagt: „Der Geiz iste<strong>in</strong> Laster, das den Menschen dazu verführt, <strong>in</strong> irdischen Güterndas Leben zu verbr<strong>in</strong>gen." Solche Menschen wissen nicht, daßihre Seele e<strong>in</strong>st von den Teufeln zur Hölle geschleppt werden wird.Denn die Sünde wird nicht verziehen, wenn nicht das gestohleneGut, das erwucherte Gut ganz zurückerstattet wird. Zweitensist der Fuchs falschen S<strong>in</strong>nes. Diese Falschheit <strong>des</strong> Fuchses vers<strong>in</strong>nbildlichtdie Treulosen, weil diese mit allen Mitteln danachstreben, den Nächsten zu h<strong>in</strong>tergehen oder zu verraten wie Judas,<strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Genossen werden <strong>und</strong> ihren Herrn verraten oder dieMenschen morden. Von ihnen spricht der Prophet: „Wehe euch,ihr Treulosen ,ihr Menschenmörder, die ihr um feilen Preis dieMenschen tötet <strong>und</strong> Gott nicht fürchtet <strong>und</strong> den Nächsten <strong>in</strong> eurerEede nicht schont!" Die Verzweiflung <strong>des</strong> Fuchses ist das Bildder Ungerechten, die an der Barmherzigkeit Gottes verzweifeln.Sie ruft August<strong>in</strong>us zur Bekehrung, <strong>in</strong>dem er Christus sprechenläßt: „0 Sünder, verzweifle nicht. Ich kann ja mehr Sündenverzeihen als e<strong>in</strong> Mensch zu begehen wagt." Die Verschlagenheit<strong>des</strong> Fuchses aber vers<strong>in</strong>nbildet die Ketzer <strong>und</strong> Zauberer <strong>und</strong>Zauber<strong>in</strong>nen, die durch listige Rede <strong>und</strong> bösen Rat die E<strong>in</strong>fältigenvon dem wahren Glauben abbr<strong>in</strong>gen, wie Simon der Magier <strong>und</strong>viele andere, von denen wir bei Isaias lesen: „Sie s<strong>in</strong>d verschlagen,um Böses zu tun; Gutes zu tun aber verstehen sie nicht." DieseSünder wird der Teufel <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e f<strong>in</strong>stere Hölle führen, wo sie mitihm ewige Qualen erleiden werden.Denn diese vier Sünden werdennie oder nur selten vergeben, da sie den Sünder h<strong>in</strong>dern, zu bereuen<strong>und</strong> Genugtuung zu leisten. Daher können sie weder hiernoch im Jenseits vergeben werden. Daß wir <strong>in</strong> solchen Sündennicht betroffen werden, dazu helfe uns der allmächtige Gott.185.Der Tod ist stärker als der König.Wir lesen <strong>in</strong> den Büchern, die von W<strong>und</strong>ern erzählen, daßder e<strong>in</strong>zige Sohn e<strong>in</strong>es Fürsten ohne Wissen se<strong>in</strong>es Vaters <strong>in</strong>

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