12.07.2015 Aufrufe

Erzählungen des Mittelalters in deutscher Übersetzung und ...

Erzählungen des Mittelalters in deutscher Übersetzung und ...

Erzählungen des Mittelalters in deutscher Übersetzung und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

49Klause warst du Gott nicht genehm; de<strong>in</strong> Wandern gefällt ihmebensowenig." Da sprach er zu sich selbst: „So will ich denn zuden E<strong>in</strong>siedlern gehen, die ihrem Abte gehorchen <strong>und</strong> GottesWillen tun." Und als er dort Aufnahme gef<strong>und</strong>en hatte, rief dieStimme: „Sei gegrüßt, gehorsamer Sohn, der du den Willen Gottestust, der dir die Seligkeit schenken wird, Avenn du ausharrst <strong>in</strong>diesem Leben."32.Wohltun füllt die Scheuern.Man liest, daß e<strong>in</strong>st e<strong>in</strong>e edle Witwe lebte, die drei Söhnehatte. Von diesen waren zwei sehr weltlich ges<strong>in</strong>nt; der Jüngsteaber war überaus mildtätig gegen die Armen; <strong>und</strong> dar<strong>in</strong> unterstützteihn auch se<strong>in</strong>e Mutter. Doch als die Mutter <strong>und</strong> der jüngsteSohn den Armen <strong>in</strong> ihren Nöten so zu Hilfe kamen, g<strong>in</strong>gen diebeiden älteren Söhne <strong>in</strong> den Wirtschaftshof zu dem Hausverwalter<strong>und</strong> befahlen ihm, er solle niemandem mehr etwas geben,auch wenn es die Mutter oder der Bruder verlangten. Es warnämlich e<strong>in</strong>e Teurung ausgebrochen. Die Armen aber kamen <strong>in</strong>Scharen herbei <strong>und</strong> flehten um Almosen. Da g<strong>in</strong>g der jüngsteBruder, wie er es gewohnt war, <strong>in</strong> die Scheuer <strong>und</strong> verteilte dieganze Ernte unter sie.Als die beiden anderen Brüder heimkehrten,g<strong>in</strong>gen sie ohne e<strong>in</strong>e Ahnung von dem, was ihr Bruder getan hatte,<strong>in</strong> die Scheuer <strong>und</strong> sahen zu ihrem Schrecken, daß nichts dar<strong>in</strong>war. Darauf jedoch führte sie ihr jüngerer Bruder mit der Mutternoch e<strong>in</strong>mal dorth<strong>in</strong>, <strong>und</strong> alles war wieder voll. Da sprach dieMutter zu ihren K<strong>in</strong>dern: „Seht, me<strong>in</strong>e Söhne, Gott hat uns mehrgegeben, als wir erwarten konnten. Glaubt daher, daß uns für dieWerke der Barmherzigkeit <strong>in</strong> diesem Leben das Notwendige <strong>und</strong>später das ewige Leben zuteil wird."33.Der Teufel mit der Kuhhaut.Man liest, daß der heilige Gregor e<strong>in</strong>st während der Messeum die Zeit der Wandlung auflachte. Darüber w<strong>und</strong>erte sich se<strong>in</strong>Diakon Petrus <strong>und</strong> fragte ihn, warum er während der Feier derheiligen Messe <strong>in</strong> Lachen ausgebrochen sei. Der Heilige aber ant-Klapper, Eizählungeu <strong>des</strong> <strong>Mittelalters</strong> 4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!