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Planung Vernetzter Biotopsysteme Bereich Landkreis Südwestpfalz ...

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13. Trockenwälder<br />

Trockenwälder 99<br />

Allgemeine Kennzeichen, wesentliche Standortfaktoren und kennzeichnende Pflanzengesellschaften<br />

Trockenwälder sind einerseits lichte Buschwaldgesellschaften mit zumeist krüppelwüchsigen Bäumen<br />

auf trockenen, warmen Felskuppen, an felsigen Abhängen und Felsschutthängen mit skelettreichen<br />

Böden und andererseits lockerwüchsige Hochwälder auf warmen, tiefgründigen sowie auf nährstoffarmen,<br />

flachgründigen und z. T. kalkhaltigen Böden.<br />

Im <strong>Planung</strong>sraum werden folgende Ausbildungen unterschieden:<br />

Waldgesellschaften:<br />

steile, warm-trockene, nährstoffarme, stark<br />

saure Gesteinsverwitterungsböden (meist<br />

Ranker) der flachgründigen Oberhänge und<br />

Felskuppen<br />

Luzulo-Quercetum (bodensaurer Hainsimsen-Eichenwald)<br />

280<br />

warme, tiefgründige, basenreiche Lehmböden Galio-Carpinetum (Waldlabkraut-Eichen-Hainbuchenwald)<br />

281<br />

flachgründige Kalksteinböden trocken-warmer,<br />

steiler Mittel- und Oberhänge<br />

basenreiche, meist kalkreiche, nährstoffarme<br />

und trockene Standorte<br />

thermophile Säume der Trockenwälder:<br />

trocken-warme, vorwiegend südexponierte<br />

felsige Hänge<br />

Carici-Fagetum (Seggen-Trockenhang-Buchenwald)<br />

282<br />

Pinus nigra-Pinus sylvestris-Gesellschaft 283<br />

Teucrio-Polygonatetum odorati (Salbeigamander-<br />

Weißwurz-Saum)<br />

280<br />

Verbreitungsschwerpunkt ist das Dahn-Annweiler Felsenland. Hier wachsen natürliche Bestände auf den Buntsandsteinfelsen<br />

mit trockenen, sauren Standortverhältnissen, wo die Buche nicht mehr konkurrenzfähig ist. Im <strong>Planung</strong>sraum bzw. dem<br />

Pfälzerwald existieren weitere Bestände auf ähnlichen Felsstandorten. Die Kiefer (Pinus sylvestris) ist von Natur aus am<br />

Bestandsaufbau beteiligt (FIRBAS 1949, BOISELLE & OBERDORFER 1957).<br />

281<br />

Die Gesellschaft besitzt im <strong>Planung</strong>sraum zwei Verbreitungsschwerpunkte. Im Nordpfälzer Bergland gibt es vorwiegend an<br />

südexponierten Hängen ehemals als Niederwald genutzte Bestände. Im Zweibrücker Westrich stehen auf tiefgründigen,<br />

wechseltrockenen, tonigen Böden in ebener Lage besonders artenreiche Eichen-Hainbuchen-Mittelwälder.<br />

282<br />

Der Seggen-Buchenwald wurde nur einmal bei Zweibrücken (6710-4014) kartiert.<br />

283<br />

Bei diesem Waldtyp handelt es sich um eine nicht natürlich vorkommende, sondern eine anthropogen begründete<br />

Forstwaldgesellschaft. Im Zweibrücker Westrich sind mehrere Kalkhalbtrockenrasen zum Teil oder auf der gesamten Fläche in<br />

der Vergangenheit mit Kiefern aufgeforstet worden (z. B. NSG Monbijou). In diesen lichten Kiefernforsten wachsen in einigen<br />

<strong>Bereich</strong>en floristisch sehr interessante Arten. Stete Begleiter sind Arten der Kalkmagerrasen, u. a. zahlreiche Orchideenarten, die<br />

hier zum Teil Massenbestände bilden, während sie in den angrenzenden Offenlandbiotopen nicht mehr oder nur selten<br />

angetroffen werden können. Die in Rheinland-Pfalz gefährdete Orchideenart Goodyera repens (Netzblatt) gilt als Charakterart<br />

dieser Gesellschaft. KERSBERG (1968: 89) bezeichnet den in Rheinland-Pfalz stark gefährdeten Braunroten Sumpfstendel<br />

(Epipactis atrorubens) "geradezu als Leitart" der grasreichen Kiefernwälder. In der Strauchschicht treten Arten der<br />

wärmeliebenden Gebüsche auf. In den floristisch interessanten Kiefernwäldern wird sich im Laufe der Entwicklung der<br />

Kiefernforste der Standort durch zunehmende Beschattung und Versauerung des Bodens wegen der reichlich anfallenden<br />

Nadelstreu nachteilig für die Arten der Halbtrockenrasen verändern (vgl. SCHUMACHER 1977, MÖSELER 1989).

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